Endspurt bei den Olympischen Spielen 2016: Potsdamer Sportler mit Medaillen-Chancen

Moderne Fünfkämpfer sind gestartet

Wer etwas über die Bedeutung von Lena Schöneborn für den Modernen Fünfkampf wissen will, der kann zum Beispiel Patrick Dogue fragen. „Die weiß, wie es läuft“, sagt der Fünfkämpfer des OSC Potsdam und fängt dann an zu schwärmen: „Diese Erfolge, das wird in den nächsten Jahren weder ein Mann noch ein Frau schaffen. Diese Konstanz über all die Jahre, das ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, aber sie schafft es.“ Dogue ist Schöneborn-Fan. Der 24-Jährige ist zudem ein lustiger Kerl und sagt grinsend: „Wir sind das männliche Pendant zur Spielerfrau. Wir sind dazu da, sie zu unterstützen.“ Er selbst begann am gestrigen Donnerstag gemeinsam mit seinem Potsdamer Vereinskamerad Christian Zillekeins mit seinem Fünfkampf in Rio. Im Gegensatz zu Schöneborn aber zählen sie nicht zu den Favoriten für eine Olympia-Medaille.

Pohle über 50 Kilometer dabei

Potsdams Geher Hagen Pohle wird am heutigen Freitag „auf alle Fälle“ am Start über die 50 Kilometer sein, wie er den PNN sagte. Seine Schienbeinprobleme, die er bereits beim 20-Kilometer-Wettbewerb vor einer Woche hatte, wurden in den vergangenen Tagen intensiv behandelt. Vor Wochenfrist erreichte der 24-Jährige Platz 18. „Die 20 Kilometer haben bewiesen, dass eine gute Grundform da ist, weshalb es auch bei den 50 Kilometern laufen sollte“, sagt er. Pohle war der einzige Potsdamer Geher, der sich auch für die lange Strecke qualifiziert hatte. An dieser werden neben Bundestrainer Ronald Weigel auch Potsdams Olympia-Fünfte über die 20 Kilometer, Christopher Linke, sowie Nils Brembach (38. über 20 km) zur Unterstützung stehen.

Laura Lindemann am Samstag

Ihrer Olympia-Premiere fiebert Laura Lindemann entgegen. Der Wettkampf für die Potsdamer Triathletin steht am morgigen Samstag auf dem Programm. Die 20-Jährige hat sich ihren letzten Schliff in den vergangenen Tagen auf Mallorca gemeinsam mit der zweiten Rio-Starterin Anne Haug geholt. Geplant ist für die beiden ein teamtaktisches Rennen, in dem die Potsdamerin die stärker eingeschätzte Haug nach dem Schwimmen auf der Rad- und Laufstrecke unterstützt. Am Samstag werden zudem die Modernen Fünfkämpfer Dogue und Zillekens ihren Wettbewerb fortsetzen.

Sebastian Brendel - die Zweite

Zudem könnte Canadier-Olympiasieger Sebastian Brendel sein zweites Rio-Finale anpeilen. Zuvor müsste er sich am heutigen Freitag mit Jan Vandrey im C2 über 1000 Meter qualifizieren.

Brendel hatte einen Tag nach seinem Triumph im Canadier-Einer in Rio ein striktes Umdenken im Weltverband ICF gefordert. „Unsere Sportart spricht die Bevölkerung nicht so an. Schuld daran ist der internationale Verband“, schimpfte Brendel am Mittwoch im Deutschen Haus von Rio. Die Krux liege bei den Wettkampf-Formen. „Die Formate müssen dringend geändert werden, damit die Sportart attraktiver wird und mehr Menschen anspricht. Die Medien berichten viel zu wenig über unseren Sport“, kritisierte der Potsdamer. Das gehe aber anderen Sportarten ähnlich. „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal Fechten oder Judo im deutschen Fernsehen gesehen hätte“, meinte Brendel.

Ronald Rauhe will erst nach den Olympischen Spielen eine Entscheidung über ein mögliches sofortiges Karriereende treffen. „Ich werde das jetzt erstmal ein, zwei Wochen sacken lassen und mich dann entscheiden, auch in Absprache mit meiner Familie“, kündigte der 34-Jährige am Donnerstag nach dem Sprintfinale im K2 an. „Ob ich nächstes Jahr noch paddeln werde, lasse ich mir offen. Ich würde mir wünschen, dass ich noch Lust habe, ein Jahr zu fahren“, sagte der 200-Meter-Sprinter. (mit dpa)