Homepage: Potsdamer Systembiologie gefördert Forschungsministerium bedenkt Verbund in Golm
Einen gemeinsamen Erfolg konnten die Universität Potsdam und das Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie verbuchen. Wie die Uni gestern mitteilte, wurde ein Konzept aus Potsdam für die Förderung der Systembiologie in Deutschland von einem internationalen Gutachterteam ausgewählt.
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Einen gemeinsamen Erfolg konnten die Universität Potsdam und das Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie verbuchen. Wie die Uni gestern mitteilte, wurde ein Konzept aus Potsdam für die Förderung der Systembiologie in Deutschland von einem internationalen Gutachterteam ausgewählt. Auch Gruppen aus Freiburg, Heidelberg und Magdeburg wurden im Rahmen der bundesweiten Ausschreibung „Forschungseinheiten der Systembiologie (FORSYS)“ des Bundesforschungsministeriums benannt. In Potsdam soll nun unter einem gemeinsamen Dach eine entsprechende Forschungseinheit aufgebaut werden.
Forschungsministerin Johanna Wanka (CDU) äußerte sich erfreut über den Erfolg der Potsdamer Forscher: „Das Potsdamer Forschungsprojekt konnte sich gegen zahlreiche Mitbewerber aus dem ganzen Bundesgebiet durchsetzen.“ Der Schlüssel zum Erfolg sei „wieder einmal“ die enge Kooperation zwischen Universität und außeruniversitärer Forschungseinrichtung gewesen. Forschungen im Bereich der Systembiologie würden in den nächsten Jahren immer größere Bedeutung für die Biotechnologie bekommen.
Die Systembiologie ist nach Angaben der Universität Potsdam eine wichtige Querschnittstechnologie, die international rasch an Bedeutung zunimmt. Sie sei entscheidend für die Innovationsfähigkeit verschiedener Branchen mit vielfältigen Einsatzgebieten, angefangen beim gezielten Pflanzendesign über die Optimierung von biotechnologischen Syntheseprozessen bis hin zur Entwicklung von neuen Medikamenten.
Das Potsdamer Projekt trägt den Titel GoFORSYS (Potsdam-Golm BMBF-FORschungseinrichtung zur SYStembiologie). Als Modellsystem soll zunächst die einzellige Alge Chlamydomonas reinhardtii dienen. Die gewonnenen Kenntnisse sollen in einer späteren Phase des Projektes auf höhere Pflanzen – auch Kulturpflanzen – übertragen werden. Mittels modernster Technologie werden umfangreiche Daten zu Genaktivitätsmustern, Proteinen und Stoffwechselprodukten erfasst. Die erhaltenen Daten werden dann unter Verwendung bioinformatorischer Verfahren gesichtet und mathematisch zur Simulation zellulärer und physiologischer Prozesse weiter bearbeitet.
Dabei sollen Modelle etabliert werden, die Vorhersagen über das pflanzliche Wachstum und die Biomasseproduktion ermöglichen. „Dies wird es den Wissenschaftlern erlauben, biologische Engpässe dieser zentralen Prozesse zu identifizieren“, so die Hochschule. Die gewonnenen Kenntnisse sollen in moderne Züchtungsvorhaben Eingang finden. Insgesamt wurden für das Projekt Gelder in Höhe von 13,4 Millionen Euro beantragt. Diese sollen nun in den kommenden fünf Jahren für den weiteren Ausbau exzellenter Forschung im Bereich der Systembiologie genutzt werden. PNN
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