Sport: Potsdamerin auf Position 2
Claudia Hoffmann will mit der Staffel ins WM-Finale
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Claudia Hoffmann will mit der Staffel ins WM-Finale Von Klaus Weise, Helsinki Am heutigen vorletzten Wettkampf der WM in Helsinki, beginnt endlich auch für Claudia Hoffmann vom SC Potsdam der Ernst der Sportlerlebens. 21.05 Uhr stehen die Vorläufe über 4mal 400 m an. Hier haben die deutschen Frauen eine große Tradition zu verteidigen – oder besser, wiederzuleben . 1999 war das Quartett mit Schlussläuferin Grit Breuer sensationell Weltmeisterin, noch 2002 gewann man den EM-Titel in München. 2004 bei den Olympischen Spielen in Athen aber schieden die deutschen Vier nach dem Vorlauf aus, die Inderinnen waren schneller. Jetzt ist Wiedergutmachung für den damaligen Auftritt angesagt. Und neben den beiden Erfurterinnen Claudia Marx und Ulrike Urbansky sowie der für die LG Frankfurt startenden Nils Schumann- Freundin Korinna Fink soll die 22-jährige Deutsche Meisterin dieses Jahres Claudia Hoffmann für die zumindest partielle Heilung der alten Wunden sorgen. Am Mittwoch ist der Schützling von Trainer Frank Möller nach 14 Tagen Heimtraining nach Finnland geflogen – gut gerüstet. Das meint jedenfalls Bundestrainer Edgar Eisenkolb (Hannover), der angetan ist vom Fitness- und Formzustand seines Quartetts. Am Freitag legte er fest, in welcher Reihenfolge gerannt wird und besprach die Lauftaktik mit seinen Mädchen bei einer Tasse Kaffee. „Wir haben eine sehr progressive Aufstellung gewählt, und die vermeintlich Stärksten an den Anfang gesetzt“, sagt er. Auf Claudia Marx als Startläuferin folgt Claudia Hoffmann. Die beiden sollen für Sicherheit und das nötige Polster sorgen, danach sollen Fink und Urbansky den Platz im Final-Achterfeld nach Hause bringen. Die drei Ersten des Vorlaufs qualifizieren sich direkt, danach gibt es über die Zeitregel eine weitere Chance für die schnellsten nachfolgenden Staffeln. „Jede aus dem Quartett muss besser sein als bisher in diesem Jahr. Wenn sie das nicht schaffen, werden wir das Finale nicht sehen“, so Eisenkolbs Prognose. Dennoch ist er relativ zuversichtlich. „Die Mädels sind bissig und motiviert, wollen es unbedingt schaffen.“ Der Bundestrainer lobt die Vorbereitung seiner Athleten, „die hier nach der Ankunft auf mich einen deutlich stärkeren Eindruck gemacht haben als zu früheren Saisonzeitpunkten.“ Eine wichtige Rolle spielt für ihn dabei trotz ihrer erst 22 Jahre Claudia Hoffmann. „Sie ist zwar noch keine Leader-Persönlichkeit, die haben wir nicht in unserer Staffel. Aber sie hat schon beim Europacup in Florenz gezeigt, wie wichtig sie auf der Position 2 sein kann. Da wurde sie mit 50,90 Sekunden gestoppt und war eine Leistungsträgerin.“ Damals lief die Staffel zum bislang einzigen Mal in diesem Jahr mit den vier WM-Starterinnen, allerdings in anderer Reihenfolge – nur Claudia Hoffmann ist jetzt die Konstante. Eisenkolb kennt die Potsdamerin aus vielen Jahren als verantwortlicher Nachwuchstrainer im C-Kader. In Jugend-Nationalmannschaften ist sie viermal Staffelmitglied gewesen – „sie bringt viel Erfahrung mit und kann diese sehr gut umsetzen“. Und sie ist, so der Lauf-Coach, jemand, der für gute Laune sorgen kann.
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