Unfall an Küstenhang auf Rügen: Potsdamerin stürzt im Urlaub
Eine Frau mit zwei künstlichen Hüftgelenken will an einem Küstenhang auf Rügen zu einem Weg klettern. Das wird ihr zum Verhängnis: Sie stürzt und zieht sich vermutlich eine Fraktur zu.
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Sassnitz/Potsdam - Eine Frau aus Potsdam ist an einem Küstenhang bei Lohme (Ostseeinsel Rügen) gestürzt. Die 56-jährige Urlauberin wollte nach Angaben des zuständigen Rettungsdienstes in Bergen am Dienstag vom Steinstrand zu einem drei Meter höher liegenden Weg klettern, sei dann aber ausgerutscht.
Da die Frau wegen zweier künstlicher Hüftgelenke nicht mehr allein aufstehen konnte, wurde sie auf einer Trage von Rettern der Feuerwehr zum Strand transportiert, wie ein Sprecher am Mittwoch sagte. Der bewaldete Küstenhang bei Lohme hat an dieser Stelle eine Höhe von rund 25 bis 30 Meter und ist von mehreren Wegen durchzogen.
Potsdamerin in Klinik nach Bergen (Rügen)
Der Seenotrettungskreuzer "Harro Koebke" brachte die Frau nach Sassnitz, wie ein Sprecher der Wasserschutzpolizei sagte. Dort wurde sie mit Verdacht auf eine Hüftfraktur mit einem Krankenwagen in die Klinik nach Bergen gefahren. Knapp 20 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Sassnitz und Lohme waren im Einsatz, wie Marcel Gau von der Feuerwehr Sassnitz sagte.
Immer wieder kommt es zu Unfällen an der Steilküste von Rügen - häufig, weil Wanderer das Wegegebot nicht beachten. Zwei bis dreimal im Jahr müssten die Höhenretter an der Steilküste helfen, weil Urlauber die Wege verlassen und dann dabei in gefährliche Situationen geraten, sagte Gau.
Weitere Unfälle auf Rügen
Erst Ende März war eine 54-jährige Frau aus Bremen abseits der Pfade an der Steilküste bei Sassnitz ausgerutscht. Sie konnte sich an einem Baum festhalten und die Rettungskräfte per Handy alarmieren. Vor einem Jahr waren zwei 13 und 14 Jahre Jungen aus Brandenburg bei einer Mutprobe den Königsstuhl nördlich von Sassnitz hochgeklettert. Einer schaffte verletzt den Rückweg, der andere musste von einem Höhenrettungsteam geborgen werden.
Dramatisch endete ein Steilküsten-Absturz im Dezember 2011 am Kap Arkona, bei dem ein zehnjähriges Mädchen ums Leben kam. Das Kind war mit Mutter und Schwester unterhalb der Steilküste spazieren gegangen. Auch diese Familie kam aus Brandenburg. (dpa)
Martina Rathke
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