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Landeshauptstadt: Potsdams Bauern klagen

Kritik an Verwaltung / Betreuung durch Landkreis

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Kritik an Verwaltung / Betreuung durch Landkreis Uetz-Paaren - Die Potsdamer Landwirte sind mit der Stadt unzufrieden. „Wir wollen ab 2006 wieder von Mittelmark betreut werden“, sagte Ernst Ruden (Bauernverband) am Mittwochabend auf einer Zusammenkunft des Potsdamer Arbeitskreises „Integrierte Ländliche Entwicklung“ (ILE) in Uetz-Paaren. Ruden verwies dabei auf das offensichtlich mangelnde Interesse der Verwaltung an den tatsächlichen Problemen der Landwirte. Als Beispiel nannte er die für Landwirte katastrophale Wetterentwicklung in diesem Jahr, wovon die Behörden überhaupt keine Notiz genommen hätten. „Das war im Landkreis Potsdam-Mittelmark ganz anders. Das Landwirtschaftsamt hatte ständigen Kontakt mit uns“, so Ruden. Manfred Kleinert vom Gartenbauverband: „Die Stadtverwaltung hat unsere Landwirtschaft einfach nicht als Kulturlandschaft begriffen und angenommen“, sagte der frühere Chef des Obstguts Marquardt. „Unsere Dörfer werden nicht mehr als kulturelle Einheiten angesehen.“ Der ländliche Raum im Potsdamer Norden sei nicht nur Vorgarten der Stadt. Warum die Dörfer des Potsdamer Nordens nicht in den Wettbewerb „Entente Florale“ eingebunden wurden, könne er überhaupt nicht verstehen. „Potsdam ist die Landeshauptstadt mit der mit Abstand größten landwirtschaftlichen Fläche“, sagte Kleinert. Das fände sich jedoch in der öffentlichen Wahrnehmung überhaupt nicht wieder. „Warum ist Potsdam nicht auf der Grünen Woche vertreten?“, fragte Kleinert. Das wollte Umweltbereichsleiter Klaus-Dieter Bolze als Leiter des Arbeitskreises so nicht auf sich sitzen lassen. Immerhin würden die Potsdamer Landwirte hinsichtlich der EU-Förderung komplett vom Landkreis betreut werden, so Bolze. Mangelndes Interesse der Verwaltung könne er auch nicht erkennen, denn der Potsdamer Arbeitskreis ILE sei eine Ausnahme, so etwas hätten die Nachbarn in Brandenburg Stadt und in den Landkreisen Havelland und Potsdam-Mittelmark nicht aufzuweisen. „Dort wird die Förderliste für das ILE-Förder-Programm festgelegt, bei uns gemeinsam diskutiert“, sagte Bolze. Es gab aber auch Einigung am Mittwochabend: Die Vereinbarung über die behördliche Betreuung der Landwirte durch Potsdam-Mittelmark sollte auf wenigstens zehn Jahre festgeschrieben werden. Die Außenstelle des Belziger Landwirtschaftsamtes in Werder könnte auch ab 2006 dort verbleiben. In diesem Punkt müsse der Vertrag mit Belzig geändert werden, das sollte ungehend durch die Potsdamer Stadtverordneten bestätigt werden, so Bolze. Winfried Gutzeit

Winfried Gutzeit

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