Von Nicola Klusemann: Potsdams erster Indoor-Spielplatz eröffnet März 2009 Zwei Brüder bauen ehemalige Kaufhalle aus
Größte Attraktion: 14 Meter lange Rollrutsche
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Potsdam-West - Zum Stubenhocken bei Sauwetter gibt es bald eine Alternative: Potsdam bekommt nämlich einen Indoor-Spielplatz. Voraussichtlicher Eröffnungstermin der Halle Auf dem Kiewitt ist im März 2009.
Für den Umbau der ehemaligen Kaufhalle zum Spieleparadies haben die Bauherren, die Brüder Daniel und Yves Kobert, einen Kredit über rund 900 000 Euro aufgenommen. Die Entkernung des Gebäudes sei weitestgehend abgeschlossen, der Anbau für Sanitär- und Gruppenräume fertig, sagte Daniel Kobert auf PNN-Nachfrage. Um die insgesamt 1400 Quadratmeter große Fläche mit Spielmöglichkeiten zu bestücken, werde man auf professionelle Hersteller zurückgreifen. „Wir sind derzeit mit zwei Spielgeräteanbietern in Verhandlung, die schon mehrere Spielplatzhallen unter anderem auch in Berlin ausgestattet haben“, so der Bauherr und künftige Betreiber. In jedem Fall gebe es ein Spielgerüst mit Rutschen, eine Gokart-Bahn, Trampoline, einen Kleinkindbereich mit Bubbleberg und eine 14 Meter lange Rollenrutsche, „auf der man richtig Fahrt bekommt“, sagt Daniel Kobert. Die hochwertigen Geräte machten den Großteil der Gesamtinvestition aus, teuer sei aber auch die Entsorgung des Bauschutts und das neue Hallendach gewesen.
Die seit April arbeitslosen Kobert-Brüder, die früher einen Süßwarenvertrieb hatten, haben selbst Kinder im Alter zwischen einem und vier Jahren. „Deshalb kennen wir auch die Angebote aus der Umgebung und wissen, was funktioniert.“ Im Flächenland Brandenburg gibt es bisher eine Handvoll Indoor-Spielplätze, in Berlin etwa 15 Hallen mit reichlich Spielangebot. Um wirtschaftlich arbeiten zu können, reiche ein Einzugsgebiet in einem Umkreis von 20 Kilometern, erklärte Daniel Kobert. Direkte Konkurrenten lägen um einiges weiter entfernt.
Die künftigen Betreiber von Potsdams erstem Hallenspielplatz kalkulieren mit einem Tageseintritt von sechs Euro pro Kind und drei Euro pro Erwachsenem. Neben dem überdachten Spielplatz gebe es eine „kleine, gemütliche Gastronomie-Ecke“, von der aus die Eltern ihre Kinder gut im Blick hätten. Der Anbau könne für Geburtstagsfeiern gemietet werden. Die Hallenwände sollten von der Potsdamer Künstlergruppe „Art-efx“ bunt besprüht werden. Sichtbar seien deren Werke schon jetzt an den Elektrohäuschen der Stadtwerke, sagte Daniel Kobert.
Dass ein Bedarf für einen Indoor-Spielplatz durchaus vorhanden ist, zeigte das kurze Gastspiel in der Biosphäre im Dezember vor einem Jahr. Sechs aufblasbare Spielgeräte in der beheizten Orangerie der Tropenhalle zogen hunderte Besucher an.
Nicola Klusemann
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