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Handwerkskammer legt aktuelle Konjunkturumfrage vor: Potsdams Handwerk weiterhin auf Erfolgskurs

Potsdam - Die westbrandenburgischen Handwerksbetriebe sind in guter Stimmung. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Potsdam (HWK) ist die persönliche Beurteilung der Betriebe die beste seit elf Jahren.

Potsdam - Die westbrandenburgischen Handwerksbetriebe sind in guter Stimmung. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Potsdam (HWK) ist die persönliche Beurteilung der Betriebe die beste seit elf Jahren. Die Konjunktur nehme demnach weiterhin an Fahrt auf. Etwa 93 Prozent der 4000 befragten Betriebe bewerteten ihre eigene wirtschaftliche Situation als gut oder befriedigend. Ein deutliches Plus legten die Nahrungsmittelhandwerke mit 15 Prozent zum Vorjahr und das Kraftfahrzeughandwerk mit sieben Prozent zu.

Trotz guter Stimmung wird die Entwicklung der Umsätze von den Betrieben etwas negativer als im letzten Jahr eingeschätzt. Vor allem die Gesundheitshandwerke wie die Augenoptiker oder Zahntechniker verbuchten einen Einbruch. „Das hat auch uns verwundert“, sagte die Pressesprecherin der HWK, Ines Weitermann. Insgesamt sei die Nachfrage in der Branche gesunken und die Einkaufspreise gestiegen. Da in der Umfrage keine Gründe für die Einschätzung genannt werden, konnte die Handelskammer dazu keine näheren Angaben machen. Die Erwartungen bei den Handwerksbetrieben für die Umsatzentwicklungen sind insgesamt jedoch positiv.

Auch die Zahl der Aufträge hat sich zum Vorjahr noch einmal verbessert. Etwas mehr als ein Viertel der Betriebe schätzt die eigene Auftragslage als überdurchschnittlich gut ein. Die Betriebsauslastung liegt bei 79 Prozent.

Weiterhin Sorgen bereiten jedoch der Fachkräftemangel und fehlende Auszubildende. Jeder dritte Betrieb berichtet über unbesetzte Stellen und sucht im Durchschnitt zwei Arbeitskräfte. „Die Anzahl der Ausbildungsbetriebe ist im Vergleich zum Vorjahr um rund drei Prozent gestiegen, doch mehr Lehrlinge werden nicht ausgebildet“, so Ralph Bührig, Geschäftsführer der Handwerkskammer Potsdam. Die Handwerksbetriebe versuchen, auch Flüchtlinge mit Einstiegsprogrammen und Praktika zu qualifizieren. „Angesichts des Fachkräftemangels ist das eine Perspektive, den einen oder anderen für die Betriebe zu gewinnen“, so Bührig. Über 130 verschiedene Ausbildungsberufe würden die Betriebe anbieten. Derzeit seien etwa 700 Ausbildungsplätze frei und über 100 Praktika zu vergeben.

Bei der Einschätzung der zukünftigen Entwicklung sind die Unternehmen optimistisch. Rund ein Viertel der gesamten Betriebe rechnen mit einer weiteren Verbesserung. Vor allem das Bauhaupthandwerk und das Ausbaugewerbe wie Dachdecker, Elektriker oder Installateure erwarten in der Zukunft dank hoher Auftragslage und anhaltendem Bauboom noch mal einen Aufschwung. Nur beim Personalmangel sind die Betriebe pessimistisch. Mit einer baldigen Verbesserung rechnen sie nicht, auch wenn zwölf Prozent in den kommenden Monaten gerne neue Arbeitskräfte einstellen wollen würden. 

Sarah Stoffers

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