Kitas in Potsdam: Potsdams Kita-Navi für 2017 geplant
Die Suche nach einem Kita-Platz in Potsdam könnte für junge Eltern in einem Jahr wesentlich einfacher werden. Zu Beginn des Schuljahres 2017/18 soll dazu ein sogenanntes Kita-Navi eingeführt werden, mit dem das Kind zentral bei den Kindertagesstätten angemeldet werden kann.
Stand:
Die Suche nach einem Kita-Platz in Potsdam könnte für junge Eltern in einem Jahr wesentlich einfacher werden. Zu Beginn des Schuljahres 2017/18 soll dazu ein sogenanntes Kita-Navi eingeführt werden, mit dem das Kind zentral bei den Kindertagesstätten angemeldet werden kann. Der Jugendhilfeausschuss begrüßte am gestrigen Donnerstag entsprechende Pläne der Stadtverwaltung. Die Situation müsse in geordnete Bahnen gelenkt werden, hieß es im Ausschuss. Doppelanmeldungen bei mehreren Kitas könnten damit zeitnah aus den Wartelisten gelöscht werden, sobald ein Platz gefunden sei. Auch werde dadurch der Verwaltungsaufwand reduziert.
Bislang müssen Eltern persönlich bei den einzelnen Einrichtungen anfragen oder vorsprechen. Die meisten lassen sich bei mehreren Kitas auf die Warteliste setzen – aus Angst, sonst keinen Platz zu bekommen.
Dennoch wird es deshalb in den kommenden Jahren nicht unbedingt einfacher, einen Platz zu ergattern. Derzeit gibt es einen Engpass, weil mehr Familien nach Potsdam ziehen als erwartet. Schnell werde sich daran nichts ändern, räumte der Leiter des Potsdamer Jugendamtes, Reinhold Tölke, ein. Es werde nicht in ein oder zwei Jahren eine Verbesserung geben, sagte er.
Immerhin sollen die Kitas, die in Potsdam alle in privater Trägerschaft sind, künftig etwas besser ausgestattet werden. Er wolle rund 1,5 Millionen Euro zusätzlich dafür zur Verfügung stellen, sagte Tölke. Das Geld sei bereits im nächsten Etat 2017 angemeldet. Er hoffe, dass dies auch so beschlossen werde.
Die Kita-Träger kündigten zugleich an, eine Resolution an die brandenburgische Landesregierung erarbeiten zu wollen, um einen besseren Stellenschlüssel durchzusetzen. Das Land finanziert die Stellen, während die Kommune für die Gebäudeverwaltung zuständig ist. Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger (parteilos) verwies darauf, dass in Potsdam „sehr viele Kinder zehn Stunden in der Kita sind“. Aktuell würden aber nur maximal acht Stunden bezahlt. „Wir kommen da immer ins Ungleichgewicht.“ Müller-Preinesberger forderte grundsätzliche Verbesserungen. Das bestehende Kita-Gesetz des Landes Brandenburg sei alt und müsse reformiert werden.
Keine Einigung gibt es bislang bei dem Streit zwischen Verwaltung und Trägern um die Finanzierung von Kita-Neubauten. Hier sollen jetzt bis Ende Mai Gutachten angefertigt werden. Diese erstellen zwei Wirtschaftsprüfer, die jeweils eine der beiden Seiten vertreten. Hintergrund ist, dass die Abschreibungsfristen für die Kita-Gebäude verlängert werden sollen, also das Geld über einen längeren Zeitraum zurückgezahlt wird. Dadurch will die Verwaltung erreichen, dass sie länger für die Kinderbetreuung genutzt werden. Für die Träger bedeutet das aber eine deutliche finanzielle Mehrbelastung.
Stefan Engelbrecht
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: