Sport: Potsdams Moral unbelohnt
VfL verlor in Cottbus nach dramatischer Schlussphase 26:27
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VfL verlor in Cottbus nach dramatischer Schlussphase 26:27 Dass Potsdam seit längerer Zeit ein Fortuna-Portal besitzt, scheint sich noch nicht bis zur Glücksgöttin selbst herumgesprochen zu haben, sonst hätte sie die VfL-Handballer beim 26:27 im Auswärtsspiel gegen den LHC Cottbus wohl kaum so schmählich im Stich gelassen. In einer Mannschaft voller maßlos enttäuschter Spieler ragte Björn Rupprecht als tragischer Held heraus. Beim Spielstand von 27:26 übernahm er 14 Sekunden vor dem Abpfiff Verantwortung und hatte die Chance, mit einem Strafwurf den Ausgleich zu erzielen. Doch leider strich sein Wurf um Haaresbreite am Tor des bereits geschlagenen Cottbuser Torwarts Roman Fitilev vorbei. Der Siebenmeter war der Höhepunkt eines äußerst dramatischen Landesderbys, in dem die Potsdamer in der 52. Minute schon auf der Verliererstraße schienen. 22:25 lagen sie zurück, konnten sich jedoch mit großem Einsatz noch einmal ins Spiel zurück kämpfen. „Leider wurden wir heute für unsere tolle Moral nicht belohnt. Ich denke, wenigstens einen Punkt hätten wir mehr als verdient“, war auch Potsdams Trainer Alexander Haase untröstlich, musste er doch mit ansehen, dass es nur Kleinigkeiten waren, die seine Mannschaft um den Erfolg brachten. „Beim Handball geht es nun mal hauptsächlich darum, Tore zu erzielen. Alles andere zählt nicht. In der entscheidenden Phase gegen Ende der Partie schienen wir das jedoch übersehen zu haben“, war nach Meinung von Co-Trainer Matthias Lessig in erster Linie die schlechte Chancenverwertung für den VfLMisserfolg ursächlich. Insgesamt 27 Würfe brachten die Potsdamer nicht im gegnerischen Tor unter. In spielerischer Hinsicht hatte der VfL den Lausitzern dagegen einiges voraus; das bewiesen die Havelstädter nicht nur zu Beginn der Partie (5:1, 10. Min.). Cottbus konnte indes vorwiegend auf die individuelle Stärke seiner Rückraumspieler im Spiel Mann-gegen-Mann vertrauen, welche der VfL-Deckung besonders in der Schlussphase, als sie zwangsläufig offensiver agieren musste, Kopfzerbrechen bereitete. Zwar ist der VfL Potsdam momentan mit 2:6 Punkten nur Tabellen-13. der Regionalliga-Mitte, doch bereits am kommenden Sonntag können die Potsdamer mit einer ähnlich couragierten Leistung und einem Sieg gegen Kassel einige Treppenabsätze nach oben klettern. VfL Potsdam: Pahl, Wagner; J. Thiele (2), M. Thiele, Böhm (6), Krause, Exler (1), Bolduan (6/2), Pawlazyk (3), Klein (4), Rupprecht (1), Kurtz (3/2). M. P.
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