Landeshauptstadt: Potsdams neue Landwirte sind sauer
Bauernverband fordert klare Regeln und steuerliche Gerechtigkeit
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Bauernverband fordert klare Regeln und steuerliche Gerechtigkeit Fahrland. Die Landwirte in den neuen Potsdamer Ortsteilen sind verärgert. Noch immer scheint unklar zu sein, wer künftig für sie zuständig sein und die landwirtschaftlichen Betriebe verwalten wird. Immerhin sind nach der Kommunalwahl 22 Betriebe mit insgesamt 3500 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche zur Stadt Potsdam hinzu gekommen. „Wir zahlen jetzt die hohen Potsdamer Steuern und sollen aber mit jeder Angelegenheit nach Belzig fahren“, sagte dazu Fahrlands Ortsbauernführer Ernst Ruden den PNN. Für sie alle seien die Steuer-Hebesätze seit Jahresbeginn von 340 auf 480 gestiegen. „Die Vorbereitung auf die Eingemeindung war gerade für uns Bauern mangelhaft.“ Er nennt ein Beispiel: Die Antrag auf die EU-Behilfe für Landwirte soll in Belzig gestellt werden, doch das Flächenkataster für die neuen Ortsteile ist für die zuständigen Mitarbeiter beim Landkreis geschlossen. Wie soll da eine genaue Berechung erfolgen? „Die Eingemeindung war lange genug angekündigt und die Potsdamer Verwaltung hatte genügend Zeit, ein Konzept für die Landwirtschaft vorzubereiten“, ärgert sich Ruden. Als Ausweg schlägt er eine Außenstelle des Kreislandwirtschaftamts Belzig in der Potsdamer Verwaltung vor. Auch die jüngste Entscheidung der Stadtverordneten über die Hundesteuersatzung stößt bei den Landwirten auf Kritik. Zwar habe man die Such- und Blindenhunde steuerlich befreit, dabei aber die Jagdhunde vergessen. „Die sind aber gesetzlich vorgeschrieben“, heißt es in einem Schreiben des Ortsbauernverbands Fahrland an die Stadt. Ausgebildete Jagdhunde seien gerade für die Suche von angefahrenem oder angeschossenem Wild unverzichtbar. Immerhin erhöhen sich die Hundesteuern von 26 auf jetzt 84 Euro. Zur Erörterung dieser und auch der durch die EU-Agrar-Reform noch in diesem Jahr zu erwartenden Probleme lädt der Ortsbauernverband zu einer Mitgliederinformationsveranstaltung am kommenden Donnerstag um 14 Uhr nach Marquardt in den „Alten Krug“ ein. „Wir Landwirte und Gärtner stehen für eine nachhaltige Entwicklung und wollen dem Verbraucher Transparenz bieten“, so das Credo der Landwirte in den neuen Potsdamer Ortsteilen. Gutzeit
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