Landeshauptstadt: Potsdams Polizei funkt abhörsicher

Schlechte Nachricht für alle Polizeifunk-Abhörer: Die Polizei in Potsdam wird in den kommenden zwei Monaten den Digitalfunk testen. Dem Schutzbereich Potsdam stehen ab sofort 30 Handfunkgeräte zur Verfügung, sagte Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) gestern in Potsdam. Die Erneuerung der Funktechnik sei eines der herausragenden Projekte des Landes. Dafür stünden zwischen 2005 bis 2020 insgesamt 112 Millionen Euro zur Verfügung.

Schönbohm betonte, dass mit dem Digitalfunk Fremde den Polizeifunk nicht mehr abhören könnten. Das sei wichtig. „Wir setzen endlich das ein, was jeder im Privaten mit dem Handy bereits nutzt“, ergänzte Jörg Vogler, Leiter der Geschäftsstelle der Landesprojektorganisation Digitalfunk BOS.

„Wir werden die Handhabung, Funktionalität, Akkuleistung und Reichweite prüfen“, sagte Andreas Merten, Leiter der Polizeiwache Potsdam Mitte. Dafür werde jeder der 350 Beamten im operativen Dienst die verschiedenen Handgeräte wenigstens einmal testen. Nach der Benutzung füllen sie einen Fragebogen aus. „Dann werden wir eine Empfehlung für das beste Gerät aussprechen“, erklärte Merten. Danach finde die offizielle Ausschreibung statt. „Bis Ende 2008 soll bei der Brandenburger Polizei der Digitalfunk flächendeckend eingeführt sein“, sagte Vogler.

In den kommenden eineinhalb Jahren werden auch Feuerwehr, Rettungsdienste und Katastrophenschutz rund 400 digitale Handfunkgeräte einsetzen und auf ihre Praxistauglichkeit testen. Bei dem Pilotversuch werden zwölf verschiedene Geräte geprüft. Alle arbeiten mit dem europäischen Funkstandard TETRA 25. ddp/PNN