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Sport: Potsdams Talente erfolgreich wie lange nicht

Siebenmal Gold für Leichtathletik-Junioren in Ulm / Agata Strausa erlief gestern gleich zwei Titel – über 1500 und über 3000 Meter

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Agata Strausa war gestern ganz happy – sie wurde gleich zweimal Deutsche Meisterin an einem Tag. Bei den Titelkämpfen der Leichtathletik-Junioren in Ulm holte sich die junge Lettin im Dress des SC Potsdam am Mittag in 4:31,05 Minuten Gold über 1500 m und nur anderthalb Stunden später in 10:00,95 Minuten auch den Titel über 3000 Meter inder weiblichen Jugend A. „Ich bin bisher noch nie zwei Rennen an einem Tag gelaufen und nun sehr froh, es geschafft zu haben.“ Über den 1500-Meter-Meister freue sie sich mehr, „weil ich diesen Titel unbedingt wollte. Die 3000 Meter waren mehr eine Ausnahme.“ Die nahm sie nur in Angriff, weil in Ulm mangels Konkurrenz die Vorläufe über 1500 Meter ausfielen und die 17-Jährige so genügend Kraft für beide Entscheidungen hatte. Über 1500 Meter zog sie auf den letzten 300 Metern der Konkurrenz davon, auf der längeren Strecke auf den letzten 200 Metern. „Da habe ich zwischenzeitlich schon die Strapazen des ersten Laufes gespürt, mich aber durchgebissen.“

Mit ihren Titeln holte Agata Strausa gestern so viele Goldmedaillen wie der SC Potsdam insgesamt bei den Junioren-Meisterschaften 2006, als 2 Gold-/3 Silber/1 Bronzemedaille zu Buche standen. Diesmal waren die Luftschiffhafen-Talente ungleich erfolgreicher als damals: Sie gewannen sieben Titel, dazu zweimal Silber und dreimal Bronze. „So viel Gold hatten wir lange nicht“, jubelte denn auch Cheftrainer Axel Richter. „Mit 12 Medaillen, sieben davon durch Siegleistungen, sind wir sehr sehr zufrieden.“

Auch Diskuswerfer Gordon Wolf trug zu dieser Erfolgsbilanz bei. Hatte er am Freitag im Kugelstoßen noch Bronze um zwei Zentimeter verpasst (PNN berichteten), deklassierte der U18-WM-Vierte von Ostrava am Samstag in der B-Jugend die Gegner mit glänzenden 64,62 Metern. „Zum Glück habe ich nach Ostrava wieder auf die Erfolgsschiene gefunden“, meinte Wolff, der mit seiner Weite von Ulm vor drei Wochen WM-Silber gewonnen hätte. „Das war für mich ein sehr versönlicher Saisonabschluss.“ Zusammen mit Freundin Jaqueline und weiteren Werfern wie David Storl (Chemnitz) fährt er nun erst einmal in den Ostsee-urlaub nach Graal-Müritz, um sich von einer langen Saison zu erholen.

Fest in Potsdamer Hand waren in Ulm auch die meisten Geher-Entscheidungen. In der Jugend A wurde Christopher Linke über 10 000 Meter in 42:35 Minuten seiner Favoritenrolle gerecht. „Für mich ging es nur um den Titel, die Zeit war nebensächlich. Trotzdem war ich nur 25 Sekunden langsamer als bei der U-20 EM, da war ich Sechster“, meinte der junge Geher. Und das 3000-Meter-Gehen der weiblichen B-Jugend entschied Charlyne Czychy in 14:30,64 Minuten für sich. „Vor dem Start war ich sehr aufgeregt, da es meine ersten Deutschen Meisterschaften waren. Meine Trainerin Manja Berger hat mich aber beruhigt. Weil ich noch so jung bin, war der Druck nicht so groß. Im Rennen bin ich dann vorne weggegangen, da ich die Favoritin war und niemand ist mitgegangen“, teilte die Siegerin später mit. Im 5000-Meter-Gehen der weiblichen Jugend A holte Sonja Birkemeyer in 24:11.32 Minuten Silber für den SC Potsdam hintger der ERfurterin Jenny Grasse (23:27,96), im 5000-Meter-Gehen der B-Jungen wurde Max Möckel in 23:17,30 Minuten am Ende Dritter.

Eine sehr gute Leistung bot am Samstag auch Anne Marchewski vom SCP, die sich über 100 m Hürden nur Cindy Roleder (LAC Erdgas Chemnitz /13,49 Sekunden) beugen musste und in 13,50 Sekunden Silber gewann. „Das war eine tolle Überraschung, mit der wir vorher nicht unbedingt gerechnet hatten“, räumte später Axel Richter ein. Michael Meyer

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