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PNN-Serie zur Oberbürgermeisterwahl: Potsdams Tourismus: 3 Fragen - 3 Antworten

Wir fragen Potsdamer, was sie in ihrem Alltag bewegt - und die Politiker, wie ihre Lösungen aussehen. Jeder der Kandidaten antwortet auf dieselben Fragen. 

Von Peer Straube

MIKE SCHUBERT, SPD

Wie wollen Sie den Tourismus in Potsdam konkret fördern?

Ich werde z.B. in ein verbessertes Wegeleitsystem investieren. Ich will die Markenzeichen der Kulturstadt Potsdam stärker bewerben und positionieren. Und ich setze auf neue, gute Abstimmungsverfahren zwischen Stadtentwicklung und Weltkulturerbe.

Wie wollen Sie das Problem der Ladenöffnung an Sonntagen lösen?

Indem wir gesetzeskonforme Vorschläge machen, die nicht durch Gerichte wieder kassiert werden können. Das heißt: Anlassbezogen auf besondere Ereignisse und fünf im Jahr. Wenn wir das akzeptieren, haben wir auch sichere einkaufsoffene Sonntage.

Wie stehen Sie zu einer Senkung der Parkgebühren in der Innenstadt?

Ich will, dass die Aufenthaltsqualität in Potsdams Innenstadt steigt. Wir haben Parkhäuser, dort gehören Autos hinein. Wer trotzdem direkt am Gehweg parken will, muss das auch bezahlen. Also: Ich stehe zu den Parkgebühren.

Die Mittelstraße im Holländischen Viertel in Potsdam - auch für Touristen ein Anziehungspunkt. 

© Arno Burgi/dpa

MARTINA TRAUTH, Parteilos/DIE LINKE

Wie wollen Sie den Tourismus in Potsdam konkret fördern?

Ich werde mich dafür stark machen, die Bettensteuer abzuschaffen und eine Tourismusabgabe einzuführen. Diese Erträge sind zweckgebunden für die touristische Infrastruktur zu verwenden. Dazu gehört auch der freie Parkeintritt in allen Potsdamer Parks.

Wie wollen Sie das Problem der Ladenöffnung an Sonntagen lösen?

Sonntagsöffnung kann für den Tourismus interessant sein. Lohnen tut es sich nicht für alle Händler. Die Zahl der Kunden macht die Zulagen für Mitarbeiter mitunter nicht wett. Jenseits des Streits mit Verdi wäre ein runder Tisch sinnvoll, um Interessen abzuwägen.

Wie stehen Sie zu einer Senkung der Parkgebühren in der Innenstadt?

Mein Ziel ist eine autofreie Innenstadt. Schwierig, da die Parkgebühren zu senken. Für Anwohner gibt es Anwohnerparkausweise. Generell wäre es mir lieber, dass die private Motorisierung weiter sinkt – einhergehend mit dem Ausbau des Nahverkehrsystems.

Mike Schubert, SPD.

© Andreas Klaer

GÖTZ FRIEDERICH, CDU

Wie wollen Sie den Tourismus in Potsdam konkret fördern?

Tourismusmarketing ist Wirtschaftsförderung. Mit der Konzeption 2025 und der Marke „Potsdam – Insel großer Gedanken“ (seit 1685!) können wir das Profil Potsdams in Bezug auf das Stadt-, Kultur-, Tourismus- und Standortmarketing vermarkten.

Wie wollen Sie das Problem der Ladenöffnung an Sonntagen lösen?

Sonntags das Konsumverhalten ruhen zu lassen, dies entspricht meiner christlichen Überzeugung. Andererseits: Eng getaktete Tagesabläufe und massive Auswirkungen des Online-Handels erfordern liberale Öffnungszeiten.

Wie stehen Sie zu einer Senkung der Parkgebühren in der Innenstadt?

Verkehr heißt auch Individualverkehr, heißt fließender und ruhender Verkehr. Dazu bedarf es auch Parkmöglichkeiten in der Innenstadt. Das hat aber seinen Preis. Hier besteht kaum Spielraum für die Senkung von Parkgebühren.

Martina Trauth, parteilose Kandidatin für Die Linke in Potsdam.

© Andreas Klaer

JANNY ARMBRUSTER, BÜNDNIS 90/GRÜNE

Wie wollen Sie den Tourismus in Potsdam konkret fördern?

Indem wir Attraktivität erhalten und weiter entwickeln. Dann gibt es auch neue Chancen, wie durch das Barberini für den Kultur-Tourismus. Oder Möglichkeiten für mehr sanften Tourismus – zum Beispiel für Rad-Touristen und Wasserwanderer.

Wie wollen Sie das Problem der Ladenöffnung an Sonntagen lösen?

Ich möchte gemeinsam mit allen Beteiligten – Geschäftsleuten, Arbeitnehmern, der Tourismusbranche, Kirchen und Anwohnern – einen neuen Anlauf machen, der im Gegensatz zu den bisherigen Problemlösungen auch rechtlichen Bestand hat.

Wie stehen Sie zu einer Senkung der Parkgebühren in der Innenstadt?

Ich bin gegen eine Senkung der Parkgebühren in der Innenstadt, aber für mehr autofreie Zonen. Künftig sollen viel mehr Menschen die Innenstadt ohne Auto erreichen können, also dort auch nicht parken. Unser Platz dafür ist viel zu schade.

Götz Friederich, CDU.

© Andreas Klaer

LUTZ BOEDE, DIE ANDERE

Wie wollen Sie den Tourismus in Potsdam konkret fördern?

Das Potsdamer Hotelgewerbe benötigt wirklich keine besondere Förderung. Ich sehe eher Probleme, den Tourismus stadtverträglich zu organisieren. Ordentliche Radwege und ein funktionierender öffentlicher Personennahverkehr sind natürlich für alle nützlich.

Wie wollen Sie das Problem der Ladenöffnung an Sonntagen lösen?

Dazu gibt es Gesetze, die ich grundsätzlich vernünftig finde. Auch Beschäftigte im Einzelhandel brauchen freie Wochenenden. Aber wenn Inhaber ihre eigenen Läden sonntags selbst öffnen, muss das Ordnungsamt doch nicht dagegen vorgehen.

Wie stehen Sie zu einer Senkung der Parkgebühren in der Innenstadt?

Ablehnend. Ich wünsche mir eher völlig autofreie Zonen mit etwas Lieferverkehr. Im Holländischen Viertel und in der Friedrich-Ebert-Straße könnten endlich gemütliche Straßencafés entstehen. Damit wäre auch den Gewerbetreibenden geholfen.

Janny Armbruster,Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen in Potsdam.

© Andreas Klaer

DENNIS HOHLOCH, AFD

Wie wollen Sie den Tourismus in Potsdam konkret fördern?

Ein Tourist bleibt in Potsdam im Durchschnitt nur zwei Tage. Wir brauchen mehr Vernetzung der regionalen Anbieter und eine breitere Angebotsaufstellung. Für den Wassertourismus wären weitere kostenlose Anlegestellen ein Stichwort.

Wie wollen Sie das Problem der Ladenöffnung an Sonntagen lösen?

Das wird nur durch Kommunikation möglich sein. Konfrontation und der Rechtsweg sind kein probates Mittel, hier an das Ziel zu gelangen – nämlich einen Kompromiss aus den Interessen von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und der Stadt herzustellen.

Wie stehen Sie zu einer Senkung der Parkgebühren in der Innenstadt?

Parkraumzonen sind ein Bestandteil des autofeindlichen Verkehrskonzeptes der Stadt. Diese führen nicht nur zu einem Verlust von Kaufkraft in der Innenstadt, sondern sind ein Hindernis für Personen, die mit dem Auto fahren müssen.

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