MEINE Woche: Praktikumsangst
Die erhofften Ferien waren endlich da – Entspannung pur, keine Schule und somit nichts zu lernen. Man kann sich mit Unwichtigkeiten wie dem Pro und Contra einer Polaroidkamera beschäftigen und bis mittags schlafen.
Stand:
Die erhofften Ferien waren endlich da – Entspannung pur, keine Schule und somit nichts zu lernen. Man kann sich mit Unwichtigkeiten wie dem Pro und Contra einer Polaroidkamera beschäftigen und bis mittags schlafen. Doch leider war die Ferienzeit am Montag wie immer viel zu schnell vorbei – und das mit Schrecken erwartete Praktikum im Waschhaus Potsdam fing an. Es ist nicht so, dass ich keine Lust auf das Praktikum gehabt hätte, aber es ist einfach eine ungewohnte Situation, mit wildfremden Menschen zusammen zu arbeiten. Immer mit dem Hintergedanken: „Mach bloß nichts falsch!“ Aber ich hätte es mir eigentlich auch denken können: Am Ende ist es überhaupt nicht schlimm. Ob Plakatierung im Haus, Verteilung von Flyern und Plakaten in der Stadt oder Internetrecherche zu Bands, die bald im Waschhaus gastieren – ich kann mich nicht beschweren. Übrigens ganz im Gegensatz zu anderen Mitschülern. Meine Freundin hat es richtig schlecht erwischt, sie arbeitet in einer Berliner Eventagentur und hat neun Stunden wirklich nichts zu tun – nicht einmal Kaffee kochen und das nach drei Tagen. Da muntert nicht einmal ihr eigener Geburtstag auf oder die Flugbuchung nach London. Ich lasse mich überraschen, was in den nächsten anderthalb Wochen passiert und kann nur hoffen, dass es meine Mitschüler bei ihrem Praktikum auch so gut haben.
Nach dem Praktikum fängt die geliebte Schule wieder an, aber es ist noch sehr lang bis zu den Sommerferien und bis zum letzten Schultag. Dann kann ich endlich sagen: „London, wir kommen!“
Josephine Smaleit ist 15 Jahre alt und lernt am Weinberg-Gymnasium Kleinmachnow.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: