zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Prall gefüllte Geschenkbeutel

Zu Weihnachten mehr Besucher in Suppenküche / Kaum noch Lagermöglichkeit für Sachspenden

Stand:

Innenstadt - Die ersten Besucher warteten bereits am Morgen des 24. Dezember vor der Suppenküche. Dabei sollte es noch bis zum Mittag dauern, ehe die Türen geöffnet wurden. Der Andrang auf die Einrichtung für Bedürftige ist am diesjährigen Heiligabend größer als in den vergangenen Jahren. „Auf der einen Seite freut uns der Zuspruch zwar“, sagt Jörg Jutzi, stellvertretender Geschäftsstellenleiter der Volkssolidarität, die Trägerin der Einrichtung ist. Andererseits gebe einem „der gestiegene Zulauf schon zu denken“, ergänzt Linkspartei-Stadtfraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg.

Das gewachsene Interesse liege aber sicherlich auch am öffentlichkeitswirksamen Umzug, glaubte der Leiter der Einrichtung, Friedhelm Lother. Erst einige Tage vor Weihnachten wurde nach gut zweieinhalbjähriger Suche das neue Domizil direkt hinter dem Rathaus bezogen (PNN berichteten). Nicht nur, dass damit der Suppenküchen-Standort in der Stadt gesichert geblieben ist, durch den Umzug wird das Soziale Zentrum ab Januar 2007 an allen sieben Wochentagen geöffnet sein.

Engpässe bei Essen und Getränken musste an Heiligabend trotz des größeren Andrangs niemand befürchten. Wie schon bei Sach- und Geldspenden, gaben Potsdamer Firmen und Privatpersonen auch für die Festtagsmahlzeiten reichlich. Die Torten und Kuchen zu Heilig Abend lieferte die Bäckerei Schröter, das Essen für den zweiten Weihnachtsfeiertag, Kassler mit Grünkohl oder Sauerkraut sponserte traditionell der städtische PDS-Abgeordnete Rolf Kutzmutz und für den Gänsebraten zum ersten Weihnachtsfeiertag hatte die Kosmetikerin Katrin Krahlisch gesorgt.

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) brachte der Suppenküche zu Weihnachten Praktisches: 500 Euro zur Komplettierung der Küchenausstattung, von Scharfenbergs Landtagsbüro gab es zum Umzug noch ein dringend benötigtes Sideboard. Zudem hat die städtische PDS Pflegeutensilien für Kinder und Babies und Kuscheldecken eingekauft. Eine der neuen Errungenschaften dank des Umzugs in größere Räume ist nämlich der Mutter-Kind-Raum, in dem junge Familien abseits des normalen Trubels ein wenig Ruhe finden. Dank der zahlreichen Sachspenden waren in diesem Jahr die Geschenkbeutel mit Obst, Süßigkeiten und vielerlei Nützlichem für die kleinen und großen Besucher der Suppenküche prall gefüllt. Die rauchfreie Feier – erst seit dem Umzug in die neuen Räume sind Glimmstängel in den Aufenthaltsbereichen verboten – genossen vor allem die Familien. „Es ist viel besser“, erklärte Cornelia Veith, die mit ihren Töchtern Isabell und Elisabeth ins Soziale Zentrum gekommen war. Die gut gefüllte Tasche, die „Weihnachtsmann“ Friedhelm Lother übergeben hatte, wollte Veith jedoch erst zu Hause auspacken, „da ist dann mehr Ruhe“, sagte die 37-Jährige.

Nach der großen Welle der Unterstützung in den vergangenen Tagen bat Suppenküchen-Chef Lother nun um eine Pause bis Mitte Januar bei den Sachspenden. „Wir kommen mit dem Verteilen gar nicht nach.“ Kleiderkammer und Lagerräume seien - trotz größerer Kapazitäten dank des Umzugs – weitgehend erschöpft, erklärte Friedhelm Lother.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })