WEST-OST-FOKUS AN DER UMC POTSDAM: Preis für Interkulturelle Kommunikation Einen Lebenstraum erfüllt
Eberhard Knödler-Bunte ist Präsident der „University of Management and Communication“ (FH)
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Gestern Abend wurde am West-Ost-Institut der UMC Potsdam der „West-Ost- Preis für Interkulturelle Kommunikation“ für besondere Verdienste in der Kommunikation zwischen West- und Osteuropa ausgelobt. Der Preis wird erstmals im kommenden Jahr verliehen. Die jährliche Auszeichnung wird in den Kategorien Wirtschaft, Politik, Bildung und Wissenschaft, Medien und Kultur sowie Soziales für herausragende Leistungen vergeben. Das im Jahr 2008 gegründete West-Ost-Institut Berlin der UMC unter der Leitung von Prof. Dr. Alexander Krylov ist eine Einrichtung für Lehre, Forschung, Qualifizierung und Beratung zur Verbesserung der zunehmenden internationalen Kooperationen zwischen West- und Osteuropa. Das Institut hat ein Netzwerk aus 14 russischen und ukrainischen Partnern aufgebaut, die in verschiedene Forschungs- und Bildungsprojekte involviert werden. Unter anderem sind gemeinsame Studiengänge für russische und deutsche Studierende geplant. PNN
Der Mann ist ein menschliches Kraftwerk mit grauem Lockenkopf, Schnauzer und Brille, präsent und von gewinnender Freundlichkeit. Mit unermüdlichem Eifer und seinem weiten Netzwerk hat sich der Kommunikationswissenschaftler und Philosoph Eberhard Knödler-Bunte (64) einen Lebenstraum erfüllt: Professor und Hochschulpräsident der UMC Potsdam, der privaten „University of Management und Communication“ mit einem feinen Campus in der Potsdamer Hauptpost, in Berlin in der Klosterstraße und in Neuruppin. Hervorgegangen ist die UMC aus einem PR-Kolleg, das er seit 1990 als Aus- und Weiterbildungsstätte für Public Relations und Unternehmenskommunikation in Potsdam und Berlin aufgebaut hatte.
Davor zeigt sein Lebenslauf den gebürtigen Stuttgarter „aus schwäbischem Proletariat“ als kritischen, stets neugierigen Denker und Macher auf den Feldern von Gesellschaft, Kultur und Kommunikation. Da finden sich Stationen als Lehrer für Kunstpädagogik an der Pädagogischen Hochschule in Berlin und an der Kunsthochschule in Kassel, als Kopf der Zeitschrift „Ästhetik und Kommunikation“ in Frankfurt, als Geschäftsführer der Mythos GmbH und Ausstellungsmacher zur 750-Jahrfeier Berlins oder als Leiter des Kulturamtes in Saarbrücken.
Aber der kluge große Kopf hat auch einen „großen Bauch“. Er liebt das Bodenständige und das gute Leben und bewirtet seine Gäste und Gesprächsrunden mit vorzüglichen Speisen vom eigenen Hof und feinen Weinen. In der Untersekunda ist der Schulsprecher, „für dessen Kopf“ der Schuldirektor und Stiefvater Bunte viel getan hat, „wegen politischer Umtriebe“ von der Schule geflogen. Die folgenden Jahre an einem Reform-Gymnasium haben dem damals begeisterten Pfadfinder den Weg zur Frankfurter Schule, zu Adorno, Habermas, Horkheimer oder auch zur russischen Literatur gewiesen. Während der zwei Semester an der FU war Walter Benjamin sein „Erweckungserlebnis“. Aber dann ist er mit der „Theorie-Fraktion“ nach Frankfurt gegangen und hat dort seinen Magister gemacht.
Nach dem Mauerfall hat es ihn nach Berlin zurückgezogen. Die ersten Jahre bis zur staatlichen Anerkennung seiner Hochschule waren knochenhart. Da haben auch die wenigen Atempausen auf dem idyllischen Hof Luisenau in der Uckermark nicht wirklich geholfen. Aber mit Disziplin und charismatischem Auftreten hat er die Zuwendungen der Regierenden ebenso gewonnen wie die einiger mutiger Unternehmer, die die Gründungsidee mit Geld und Geist unterstützt haben. Hans Wall war einer von ihnen.
Aber es hat funktioniert: Heute nutzen 325 Studenten die praxisnahen Lehrangebote in Kommunikations- und Mittelstands-Management oder Wirtschaftspsychologie. Sie zahlen pro Monat 580 Euro Studiengebühren und nutzen die Kompetenz der 20 fest angestellten Professoren und Lehrer. In Neuruppin übernimmt die Wirtschaft die Hälfte der Gebühren. Ein neues Modell von Partnerschaft zwischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen und ein beeindruckender Beleg dafür, dass unsere Bildungslandschaft mit kraftvoller privater Initiative reichhaltiger werden kann.
Heik Afheldt
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