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ATLAS: Preisfrage

Neu ist die Ansage nicht: Die Stadtspitze will das Mercure-Hotel weghaben. Das hat Oberbürgermeister Jann Jakobs schon erklärt.

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Neu ist die Ansage nicht: Die Stadtspitze will das Mercure-Hotel weghaben. Das hat Oberbürgermeister Jann Jakobs schon erklärt. Doch nun sein Baubeigeordneter Matthias Klipp: Es muss weg – PUNKT! Nicht koste es, was es wolle, aber es darf etwas kosten und soll etwas kosten. Und das ist wirklich neu: Die Rathausspitze marschiert voran und bereitet strategische Entscheidungen radikal vor. Die Politik darf folgen – sie wird zum Jagen getragen. Eine offene Frage: Will das die Politik? Oder vielmehr: Kann sich vor allem die SPD dazu entschließen, das auch öffentlich zu wollen? Hat ihr Stadtchef Mike Schubert die Kraft, die Reihen zu schließen? Denn an der SPD wird es am Ende hängen. Die Linke wird das Abtragen ihres DDR-Symbols nicht mittragen.

Dabei ist es eigentlich völlig egal, ob es sich um einen DDR-Kasten handelt oder nicht. Egal, was die Linke sagen wird: Es ist keine ideologische Frage, es ist eine städtebauliche – schließlich könnte dort ein Käufer auch ein neues Hochhaus bauen. Das soll verhindert werden. Es ist auch keine Vergangenheits- und Erinnerungs-, sondern eine Zukunftsfrage. Es geht um eine strategische Frage, die die Stadtspitze hier klären will und muss; keine für wenige Jahre, sondern für eine mittlere Ewigkeit. Mindestens. Nämlich die Frage, ob die Stadt bereit ist, in dem auf absehbare Zeit einzig möglichen Moment – dem des Besitzerwechsels – dafür zu sorgen, dass nicht noch Generationen neben dem Landtagsschloss gegen ein Hochhaus gucken müssen. Und am Ende eine Preisfrage: Was ist es dieser Stadt wert? Eine Frage an Politik – und Bürgerschaft.

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