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Landeshauptstadt: Preisverleihung nach anfänglichen Bauchschmerzen

Abiturienten des Gymnasiums Hermannswerder wurden mit dem Kurt-Lange-Förderpreis ausgezeichnet

Abiturienten des Gymnasiums Hermannswerder wurden mit dem Kurt-Lange-Förderpreis ausgezeichnet Von den anfänglichen Bauchschmerzen war am Ende kaum etwas geblieben. Als Jonathan Amme vom Evangelischen Gymnasium Hermannswerder am Dienstagabend, wie seine Mitschülerin Madeleine Tauschwitz, den mit 500 Euro dotierten Kurt-Lange-Förderpreis 2004 entgegennahm und erklärte, er werde das Geld der gesamten 13. Jahrgangsstufe zur Verfügung stellen, gab es langanhaltenden Applaus von allen Seiten. Die studentische Verbindung Corps Vandalia-Teutonia Berlin hatte zum ersten Mal 2003 den Förderpreis für zwei Abiturienten von Hermannswerder ausgeschrieben. Belohnt werden sollten nicht schulische Leistungen sondern außergewöhnliches soziales Engagement. Daran hatten sich einige Schüler der 13. Jahrgangsstufe in diesem Jahr gestoßen. Denn sozialen Einsatz zu beurteilen und mit einem Preis zu honorieren, so Abiturientin Anna Eydam, gehe an dem Grundanliegen vorbei. Auch befürchteten die Schüler, dass mit dem jährlichen Preis eine Art Wettbewerb unter den Schülern entstehe, was dann mit freiwilligem Engagement nichts mehr zu tun habe. Hinzu kommt, so Anna Eydam, dass es sich bei der Studentenverbindung um einen Traditionsverein handelt, der nur Männer zu lasse und zu deren Aufnahmekriterien ein Fechtkampf gehöre, bei dem dem Gegner ein so genannter Schmiss zugefügt werden muss. Rüdiger Kluge vom Corps Vandalia-Teutonia Berlin überraschte die ablehnende Haltung mancher Schüler kaum. Er ist sich bewusst, dass viele einer schlagende Studentenverbindung anfangs eher skeptisch gegenüber stehen. Das liege vor allem an der zu schnell und fälschlicherweise gezogene Verbindungen zu rechtsradikalen Burschenschaften. „Corps Vandalia-Teutonia Berlin distanziert sich von jeglicher politischer und konfessioneller Ideologie“, so Kluge. Der Preis, der an ein verstorbenes Mitglied erinnert, sei mit keinerlei Verbindlichkeiten belegt. Das bestätigte auch Schulleiter Christoph Schröder, der genau prüfte, bevor der Förderpreis für das Gymnasium angenommen wurde. Jonathan Amme, der ebenfalls zu den Kritikern der Preisverleihung gehörte, stellte das Geld der Jahrgangsstufe zur Verfügung, um so dem gesamten Engagement gerecht zu werden. Mit dem Geld soll die Abschlusszeitung und der Abiturball finanziert werden. Dirk Becker

Dirk Becker

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