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Landeshauptstadt: Preiswert statt Luxussanierung

Wohnungsideen für Azubis und Studenten diskutiert

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Potsdam ist Ausbildungs- und Studentenstadt. Doch die Unterbringungsmöglichkeiten für die Klientel, das wurde im zweiten Spezialforum deutlich, sind sehr begrenzt. Für 24 000 Studenten, die in Potsdam studieren, bietet das Studentenwerk rund 2100 Wohnplätze an. „Das ist ein Versorgungsgrad von nicht einmal neun Prozent“, so die Geschäftsführerin des Studentenwerks, Karin Bänsch. Bundesweiter Durchschnitt ist rund zwölf Prozent. „Wir bräuchten also rund 1000 Wohnungen, um erst einmal Bundesschnitt zu erreichen.“ Bänsch erklärte, sie könne „sofort und ohne Probleme“ 400 Wohnplätze an wohnungssuchende Studenten vermieten.

Studentenfreundlicher Wohnraum müsse nicht luxussaniert sondern bezahlbar sein, war die Meinung des Linke-Politiker Ronny Besancon. Studentenwerk-Chefin Bänsch appellierte an die Wohnungsgenossenschaften und Vermieter, Kautionen oder Genossenschaftsanteile bei Studenten zu streichen und Wohngemeinschaften zu unterstützten, in dem mit allen Einzelverträge abgeschlossen würden. „Das tun wir bereits“, sagte Gewoba-Geschäftsführerin Christiane Kleemann. Über 100 Wohnungen habe man an Studenten-Wohngemeinschaften vermietet. Darüber hinaus ist in diesem Jahr eine Mitwohn-Zentrale gestartet, bei der Wohnungsinhaber nicht benutzte Räume über die Gewoba an Untermieter vermitteln können. „Wir sind erst am Anfang“, so Kleemann. Zwar habe man bereits 13 Interessenten aber bislang nur drei Zimmer zur Vermittlung. Eine ähnliche Idee kam den Auszubildenden der Stadtverwaltung, die in einer internen Umfrage herausgefunden haben, dass es an Information und Vermittlung mangele und nun eine Kontakt- und Anlaufstelle für Azubis und Studenten in der Verwaltung einrichten wollen.

Lutz Boede von der Wählergemeinschaft „Die Andere“ warb für die Wiedereinführung von Mietdarlehen „Anfang der 90er Jahre wurden so unsanierte Wohnungen mit kleinen Mängeln billig vermietet, die Mieter setzten die Räume selbst instand.“ So gebe es in der Behlertstraße, am Goetheplatz oder rund um das Havelbus-Depot an der Glasmeisterstraße viel freien unsanierten Wohnraum, „auch von der Gewoba“, so Boede. Gewoba-Chefin Kleemann wies darauf hin, dass die Sanierung im Sommer beginnen soll. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) erklärte jedoch, dass die Möglichkeit der Zwischennutzung „im Einzelfall zu prüfen ist“. KG

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