Landeshauptstadt: Prekäre Raumsituation
Eltern von Helmholtz-Schülern fordern Neubau
Stand:
Innenstadt - Das Pendeln zwischen den beiden Schulgebäuden des Helmholtz-Gymnasiums hält Alexander Steinicke von der Fraktion Die Linke für keinen ausreichenden Grund, dem von der Schule gewünschten Neubau zuzustimmen. Ohnehin hätten Kinder heute zu wenig Bewegung, sagte der Vorsitzende des Bildungsausschusses am Dienstagabend auf einer Elternversammlung im Gymnasium. Im Vorfeld des am Wochenende stattfindenden Workshops zur weiteren Planung der Schulstandorte Kurfürstenstraße und Burgstraße sollten Stadtverordnete verschiedener Fraktionen noch einmal über die Bedürfnisse des Helmholtz-Gymnasiums informiert werden.
Auch wenn Steinicke sein Argument mit einem Augenzwinkern vorbrachte, konnten die Eltern der betroffenen Schüler darüber nicht lachen. Mehrmals täglich müssten die Kinder in den Pausen ihre bis zu 13 Kilogramm schweren Ranzen hin- und hertragen. Schulleiter Dieter Rauchfuß schilderte wiederholt die prekäre Raumsituation, die weder Gelegenheit zur Kommunikation und Gruppenarbeit, noch für die zahlreichen künstlerischen Projekte böte. Auch die naturwissenschaftlichen Fachräume seien in bedauernswertem Zustand.
Um hier Entlastung zu schaffen, präferiert die Fraktion Die Linke nach wie vor die Nutzung der Eisenhart-Grundschule nach deren Umzug in die Burgstraße. Dies sei die ökonomisch sinnvollste Variante, so Steinicke. Auch Harald Kümmel, SPD, hält diese Variante wegen des Sanierungsstaus im Schul- und Kitabereich für gangbar.
Steigende Schülerzahlen könnten es jedoch erfordern, die Eisenhart-Grundschule am Ort zu erhalten und mit dem Gymnasium zu einen Campus zu verbinden. In diesem Fall hielte Kümmel die vorgelegte Minimalvariante eines Neubaus für denkbar, jedoch nur, wenn die dann entstehenden Gesamtkosten von 16 Millionen Euro für die Schulstandorte Kurfürsten- und Burgstraße finanziert werden könnten. Vorerst plädierte er dafür, im Workshop „noch einmal kreativ zu sein“ und über kostengünstigere Anbauvarianten nachzudenken.
Die CDU hingegen unterstützt deutlich die von Schule und Eltern bevorzugte Maximalvariante eines Neubaus mit optimalen Raumbedingungen. Die Gesamtkosten betragen hier 18 Millionen Euro. Sieglinde Lehmann, für die CDU im Bildungsausschuss, forderte, den Ausbau des Helmholtz-Gymnasiums auf die Prioritätenliste zu setzen, um seiner Bedeutung für die Bildung des akademischen Nachwuchses gerecht zu werden. Antje Horn-Conrad
Antje Horn-Conrad
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: