
© Jan Kuppert
Von Michael Meyer: Premiere für einen alten Bekannten
Ingo Kahlisch aus Potsdam spielt mit dem von ihm trainierten Oberligisten Rathenow erstmals beim Potsdamer Hallenmasters
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Als Potsdamer war er schon oft Zuschauer des traditionellen Fußball-Hallenmasters in seiner Heimatstadt. Nun wird auch er zum Akteur, denn diesmal wurde er offiziell eingeladen. Ingo Kahlisch wird am 2. Januar erstmals mit dem von ihm trainierten Oberligisten FSV Optik Rathenow in der Sporthalle Heinrich- Mann-Allee zum Kampf um Pokale und Siegprämien antreten. Wobei der 54-Jährige selbst das recht gelassen sieht. „Es gibt meinerseits überhaupt keine Erwartungen an die Mannschaft. Meine Jungs, die sich alle freiwillig dafür gemeldet haben sollen dabei vor allem Spaß und Freude haben“, meint er. „Sie sollen spielen, wie sie wollen. Und wenn sie dabei zeigen, was sie können, ist es um so besser.“ Er habe durchaus einige gute Hallenspieler in seiner Truppe. „Dejan Kalan beispielsweise“, so Kahlisch.
Der Auftritt in der Potsdamer Sporthalle soll in diesem Winter der einzige Auftritt des momentanen Tabellen- Neunten der NOFV-Oberliga Nord sein. „Wir werden nur draußen trainieren“, erklärt der Optik-Coach. Am 8. Januar wird er seine Kicker früh um 9 Uhr zu einer ersten Übungseinheit „mit Laufarbeit und ein paar Zuspielen“, wie er sagt, begrüßen, ehe um 13 Uhr Drittligist SV Babelsberg 03 zu einem Testspiel empfangen wird. Die Nulldreier sind schon seit Jahren in der Winterpause zu Vorbereitungsspielen im vor dreieinhalb Jahren modernisierten Stadion Vogelgesang zu Gast, wo meist bessere Bedingungen als im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion herrschen. „Wir wollen alles versuchen, damit das Spiel gegen einen so attraktiven Gegner wie Babelsberg auch diesmal stattfinden kann“, verspricht Ingo Kahlisch, der seit 1989 und damit seit 21 Jahren (!) Trainer zunächst der BSG Motor und ab 1991 dessen Nachfolgers FSV Optik ist und seitdem zwischen Potsdam und Rathenow pendelt.
Mit der bisherigen Oberliga-Saison ist Kahlisch „nicht zufrieden“, wie er zugibt. „Wir haben zwar viele gute Spiele gemacht, sind am Ende aber doch ohne Punkte vom Platz gegangen.“ Ein Beispiel dafür sei das 0:1 beim 1. FC Union Berlin II gewesen. „Dabei hat Theo Grieß (der Union II-Trainer/d. Red.) elf zu zwei Chancen für uns gezählt – und trotzdem haben wir verloren.“ Nur bei der 0:4-Heimniederlage gegen Neustrelitz „haben wir richtig schwach gespielt und zu Recht verloren“, erklärt Kahlisch. Sein junges Team müsse immer noch viel Lehrgeld bezahlen. „Die Mannschaft spielt eigentlich ganz ordentlich mit vielen Ballkontakten, ist bisher aber noch zu oft ins gegnerische Messer gerannt. Sie muss noch Erfahrungen sammeln und taktisch auch mehr Geduld haben. Ich hoffe, das alles kommt noch.“
Dem dient auch die Vorbereitung des FSV Optik in der Winterpause, in der nach der Partie gegen den SVB 03 bislang sechs weitere Testspiele vorwiegend daheim vorgesehen sind, das letzte am 8. Februar auf eigenem Platz gegen den Brandenburgligisten SV Babelsberg 03 II. Zwischenzeitlich werden die Rathenower am 21. Januar für sieben Tage wieder in ihr traditionelles Trainingslager nach Calla Millor auf Mallorca düsen. „Darauf freuen sich alle, und die Jungs zahlen auch einen Teil der entstehenden Kosten selbst“, erzählt Ingo Kahlisch, der für die Rückrunde noch einen Spieler sucht. „Einen Stürmer, der uns hilft“, präzisiert er. Den Verein verlassen hat bereits Mittelfeldspieler Dogukan Topuz, „den ich aus Leistungsgründen verabschiedet habe“, so der Trainer.
Weihnachten hat Ingo Kahlisch ganz in Familie mit Frau Andrea und den Töchtern Karoline (19) und Anna (14) daheim in Grube verbracht. Für seinen Job beim FSV Optik muss er bis Rathenow meist knapp 80 Kilometer über Autobahn und Landstraßen zurücklegen. Am kommenden Sonntag zum Turnier in der Heinrich-Mann-Allee wird seine Anfahrt deutlich kürzer sein.
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