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Von Michael Meyer: Premiere für Potsdam
Neuzugang Erik Hahn ringt erstmals für den Zweitligisten RC Germania
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Übermorgen wird er erstmals für Potsdam kämpfen. Am Samstag geht Erik Hahn im Auswärtskampf beim SV Luftfahrt Berlin erstmals für den Ringer- Zweitligisten RC Germania Potsdam auf die Matte. „Und ich will dort gewinnen“, sagt der siebenfache Deutsche Einzel- Meister imWeltergewicht. Er wird in diesem Monat 39 Jahre alt – und kann nach wie vor nicht vom Ringen lassen.
1988 Junioren-Weltmeister, gehörte der Neuseddiner Erik Hahn in den 90er Jahren zu den weltbesten Männern seiner Gewichtsklasse bis 74 Kilo im griechisch-römischen Stil. 1996 in Atlanta wurde er Olympia-Vierter, dreimal rang er bei Welt-, achtmal bei Europameisterschaften, bei den EM 1996 in Budapest gewann er Bronze. Nun stellt er seine Erfahrungen in den Dienst des Zweitligisten.
Vor zwei Jahren ist Hahn aus Frankfurt (Oder), wo er einst die Sportschule besuchte und später lebte und trainierte, in sein Heimatdorf Neuseddin heimgekehrt. „Hier habe ich damals bei Vorwärts Neuseddin erstmals die Ringerschuhe angezogen, und hier sind wir jetzt dabei, den Ringkampf wieder zu beleben“, erzählt der Blondschopf, der beruflich als selbständiger Finanzberater in Berlin tätig ist und in seiner Freizeit eine Arbeitsgemeinschaft Ringen mit 20 Jungs an der Neuseddiner Grundschule – die er einst selbst besuchte – betreut. „Wir haben hier gute Voraussetzungen, beispielsweise eine komplette Ringerhalle, und wollen auch das Vereinstraining wieder aufbauen.“
Um sich selbst fit zu halten, kam Hahn Anfang 2009 zum Training zum RC Germania – und traf hier Olaf Bock wieder. Mit dem jetzigen Potsdamer Trainer rang er nach der Jahrtausendwende gemeinsam für den 1. Luckenwalder SC in der 1. Bundesliga, im März 2006 wurden sie gemeinsam mit dem LSC Deutscher Mannschaftsmeister, ehe Hahn den Klub 2007 ein Jahr lang als Trainer durch die Saison und auf Platz zwei führte. „Olaf hat mich gefragt, ob ich nicht das eine oder andere Mal für Potsdam kämpfen wolle“, erinnert sich Germanias Neuzugang. „Und da beim Training mein Ehrgeiz zurückkam und ich merkte, dass ich mich noch nicht zu alt zum Ringen fühle, habe ich zugesagt.“
In der jungen Potsdamer Zweitliga- Mannschaft sieht sich Erik Hahn als Führungspersönlichkeit. „Als solche kann man schon einiges an die Jungen weitergeben“, sagt er. Doch auch auf der Matte will er seine Erfahrungen sprechen lassen. „Ich trainiere jetzt seit einigen Monaten wieder mehrmals in der Woche, und das soll sich auszahlen“, erklärt der Routinier, der nun im 84-Kilo-Limit antritt und sich bereits über seine künftigen Gegner kundig gemacht hat. „Da gibt es schon ein paar Kracher, gegen die werde ich mich strecken müssen. Ein so großes Gefälle zwischen erster und zweiter Liga gibt es nicht.“ Und obwohl sich sein neues Team beim Liga-Mitfavoriten keine großen Erfolgschancen ausrechnet, will Erik Hahn übermorgen in Treptow gegen den Berliner Tom Linke, auf den er wohl treffen wird, einen Premierensieg für Potsdam.
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