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Sport: Premiere mit der Titelverteidigerin
Petra Lammert aus Potsdam startet hinter Pilotin Sandra Kiriasis jetzt in ihre erste Bob-Weltcup-Saison
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Vom Ring in die Rinne – Petra Lammert hat in diesem Jahr einen großen Schritt gewagt und bislang alles richtig gemacht. An diesem Wochenende startet die einstige Weltklasse-Kugelstoßerin im Innsbrucker Eiskanal Igls erstmals in die Weltcup-Saison der Bobsportler. Nachdem die Leichtathletin, die im Herbst 2010 verletzungsbedingt ihrer bisherigen Paradedisziplin adé sagen musste, im vergangenen November in Altenberg ihre Jungfernfahrt im Bob absolviert hatte, zog sie im März nach Potsdam und begann im hiesigen Luftschiffhafen bei Jörg Weber mit dem spezifischen Training.
Dabei machte sie so große Fortschritte, dass sie sich bei den Selektionsrennen gleich einen Platz im Schlitten der Weltcup-Titelverteidigerin Sandra Kiriasis (RSG Hochsauerland) eroberte. Im Zweierbob der Olympiasiegerin von 2006 wird sie nun die Olympiabahn von 1976 hinabdonnern, beim Weltcup eine Woche später im französischen La Plagne der früheren Potsdamerin Stefanie Schneider Platz machen und anschließend in Winterberg den Schlitten erneut in Schwung bringen. „Danach werden wir weitersehen“, meint Petra Lammert, die sich im Kiriasis-Team sehr wohl fühlt und die WM 2012 in Lake Placid anstrebt. „Die Chemie untereinander stimmt, auch mit Steffi. Zickenkrieg kennen wir nicht“, sagt die 27-jährige gebürtige Schwäbin, die mit der Eisenkugel für den VfB Stuttgart 2005 U23-Europameisterin, dann für den SC Neubrandenburg 2006 Europameisterschafts-Dritte, 2007 Europacup-Siegerin und Weltmeisterschafts-Fünfte sowie 2009 Hallen-Europameisterin geworden war. Bei einem Trainingsunfall 2008 verletzte sie sich den rechten Ellenbogen, was sie bis heute spürt. „Ich kann den Ellenbogen nicht mehr so wie früher durchstrecken. Aber beim Bobanschieben sind nun andere Bewegungsabläufe notwendig“, so Lammert.
Unter der Regie Jörg Webers schuf sie in den vergangenen Monaten die Grundlagen für einen erfolgreichen Start in ihre zweite sportliche Karriere. „Der Anfang war hart“, erinnert sie sich. Im Trocken- training lernte sie die richtige Schrittlänge und -frequenz am Bob, erst im August absolvierte sie ihr erstes Starttraining in Oberhof. „Es ist nochmal etwas anderes, wenn man mit der Pilotin und dem Bob auf Eis am Start steht“, sagt Lammert, der Athletikcoach Weber „immer 110 Prozent im Training“ bescheinigt. „Petra hat noch Reserven, muss vor allem noch an Routine dazugewinnen“, meint er. Das weiß die bisherige Leichtathletin, die auch durch den Olympiastützpunkt Brandenburg „toll unterstützt wird“, wie Weber sagt, auch selbst. „Ich bin immer noch Lernende und muss Geduld haben, obwohl das nicht meine Stärke ist“, sagt Petra Lammert. „Nun bin ich erst einmal gespannt auf meinen ersten Weltcup – und schon ein bisschen aufgeregt.“
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