Landeshauptstadt: Premiere mit Trommelschlägen
Ende Januar organisiert das Waschhaus die erste Underage-Party für junge Potsdamer Schüler bis 16
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Einmal auf der Bühne zu stehen, auf der ein paar Monate später die Stars von „Wir sind Helden“ auftreten, ist wohl der Traum einiger Schüler – für das Percussion-Trio der Voltaire-Gesamtschule wird er bald Wirklichkeit. Am 26. Januar eröffnen sie gegen 17 Uhr die erste Underage-Party in der Schinkelhalle des Waschhaus-Vereins. Unter dem SMS-Motto „Echt cool, Papa :-))“ sollen dann Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren nicht nur auf der Bühne ihr Talent unter Beweis stellen können, sondern auch bis 21 Uhr auf der Tanzfläche glänzen. Weitere Underage-Parties sollen künftig am letzten Samstag eines Monats steigen. „Es wird eine Party mit kulturellem Inhalt“, verspricht Waschhaus-Organisator Ingo Bröcker-Wätzel – und will mit der Reihe bewusst junge Talente fördern.
Zurzeit läuft das Ansinnen allerdings noch schleppend. „Leider ist es nicht so einfach, andere Schulen von dem Konzept zu überzeugen“, sagt der Eventmanager. Viele würden so einer Feier noch skeptisch gegenüberstehen. Dabei müsste sich niemand Sorgen machen. „Es wird weder Alkohol noch Zigaretten geben“, sagt Bröcker-Wätzel. Auch genügend Sicherheitsleute würden auf die Kids aufpassen. Deshalb hofft er, dass zukünftig zum Beispiel Schulbands oder Theatergruppen auf der Bühne auftreten.
Für die Premiere von „Echt cool, Papa :-))“ bekam Ingo Bröcker-Wätzel Hilfe von seiner 13-jährigen Tochter Mia, die auch auf die Voltaire-Schule geht und die Percussion-Gruppe schon länger kennt: „Sie kommen bei den Anderen richtig gut an.“ Zu dem Trio gehören Philipp Wittwer, Cikomo Paul und Ole Fischer. Ihr Talent kommt nicht von ungefähr: Die Schüler komponieren ihre Stücke selbst und versuchen in den Pausen gemeinsam zu proben. „Wir haben uns vieles selbst erarbeitet“, sagt Cikomo. Denn bis vor zwei Jahren konnte der 13-jährige Philipp noch gar kein Schlagzeug spielen. „Ole hat es mir beigebracht“, erzählt Philipp, fast ein bisschen stolz auf seinen Kumpel.
Überhaupt scheinen die jungen Voltaire-Schüler dem Klischee renitenter Jugendlicher nicht zu entsprechen. Zum Beispiel stört es sie „kein bisschen“, dass auf der Party in der Schinkelhalle weder geraucht oder Alkohol ausgeschenkt wird, sagt Mia: „Man braucht Alkohol und Zigaretten nicht um Spaß zu haben.“ Sie konzentriert sich vielmehr auf das Tanzen. Auch der 15-jährige Cikomo sagt: „Verrauchte Luft ist einfach nur eklig.“ Es gehe ihm mehr um die Musik und den Spaß.
Für Bröcker-Wätzel wird es denn auch die schwierigste Aufgabe, den Musikgeschmack der Jugendlichen zu treffen: Er wird bei der ersten Party am 26. Januar als DJ auflegen. Moderieren soll seine Tochter Mia. Dass sie einmal gemeinsam mit ihm eine Party organisieren darf, das findet Mia: „Echt cool, Papa.“ S. Maier
S. Maier
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