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Sport: Premiere wider Willen
Eintracht-Basketballer kassieren bei Niederlage gegen Dorsten erstmals 100 Punkte in einem Heimspiel
Stand:
Der RSV Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow ist binnen 48 Stunden von einem Extrem ins andere gerast: Erstmals seit dem Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga Pro B hat ein Gegner die 100-Punkte-Marke in der Kleinmachnower BBIS-Halle geknackt. Mit 82:100 (45:57) siegte die vom Ex-RSV-Trainer Torsten Schierenbeck betreute BG Dorsten und brachte der Eintracht die zweite Heimniederlage der Saison bei. Nur zwei Tage zuvor stand ein kräftezehrendes Derby gegen Bernau auf dem Programm, das trotz eines hohen Rückstands schließlich mit 92:71 noch souverän gewonnen wurde.
Bereits in der Startphase merkten am Dienstagabend die 235 Zuschauer dem einen oder anderen Eintracht-Spieler die müden Beine an. Dorstens Aufbauspieler Nderim Pelaj verbuchte in den ersten vier Spielminuten gleich drei Dreipunktwürfe, während die Verteidigung des RSV hinterherlief. Trainer Vladimir Pastushenko nahm beim Stand von 6:14 seine erste Auszeit. Auch der bullige US-Center Blake Poole sorgte für Aufregung unterm RSV-Korb und markierte neun Punkte im ersten Viertel. Mit 21:27 ging der Gastgeber in die Viertelpause.
Es folgte die beste Phase des Spiels für die Eintracht. Eine solide 2-3-Zonenverteidigung stellte die Gäste aus dem Ruhrgebiet erstmals vor Probleme. Durch zwei Dreier von Thomas Schoeps und dem erneut reboundstarken Kellen Williams schaffte der RSV den 31:31-Ausgleich in der 13. Minute. Der unglaublich aufspielende BG-Spieler Pelaj antwortete mit seinen Treffern vier und fünf jenseits der 6,75-Meter-Linie. Mehrere vergebene Korbleger auf Seiten der Eintracht und eine löchrige Verteidigung ließen die Dorstener auf 45:57 zur Halbzeit davonziehen.
Auch im dritten Viertel blieb ein Aufbäumen des Gastgebers zunächst aus. Im Gegenteil: Dorsten konnte die Führung auf 17 Punkte ausbauen. Dann führten Yannick Evans und Kellen Williams ihr Team in der Endphase des Vorschlussviertels doch noch einmal auf fünf Punkte heran. 69:74 lautete der Zwischenstand in der Viertelpause.
Der missglückte Überzahlangriff zu Beginn des letzten Viertels wurde eine Art Schlüsselszene, denn die Dorstener ließen sich nun nicht lange bitten, die Vorentscheidung mit einem 7:0-Lauf herbeizuführen. Auch bei Vladimir Pastushenko brach sich nun die Unzufriedenheit Bahn – er holte sich wegen Reklamierens ein Technisches Trainer-Foul ab. US-Guard Terry Bryant machte mit einem Korbleger schließlich die Hundert voll, was für Jubel auf der Gästebank sorgte.
„Wir waren heute nicht so frisch, das hat man gleich am Anfang gesehen. Gekämpft haben wir schon, das zeigen unsere 20 Offensivrebounds“, konstatierte Pastushenko nach dem Spiel. Sein Gegenüber zeigte sich indes zufrieden: „Wichtig war, dass wir uns an unseren Plan gehalten haben. Wir sind gerannt, haben gut verteidigt - so hatte ich mir das vorgestellt“, sagte Schierenbeck.
Am Samstag endet die englische Woche für den RSV Eintracht mit einem Auswärtsspiel bei der Reserve von Alba Berlin. Stephan Reitzig
Stephan Reitzig
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