Sport: Premierensieg mit kleiner Innensichel
Potsdams UJKC-Judodamen unterlagen Gastgeber Brandenburg 3:4, doch Toni Becker bezwang erstmals Vizeeuropameisterin Moskvina
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Potsdams UJKC-Judodamen unterlagen Gastgeber Brandenburg 3:4, doch Toni Becker bezwang erstmals Vizeeuropameisterin Moskvina Als der Kampfrichter den Arm hob, huschte ein Lächeln über Toni Beckers Gesicht. Endlich hatte sie es geschafft: Im dritten Kampf gegen Tatjana Moskvina von der PSG Dynamo Brandenburg gelang der Judo-Dame des UJKC Potsdam dank einer kleinen Innensichel und zweier Verwarnungen der Weißrussin der erste Sieg über die aktuelle Vizeeuropameisterin. Damit konnte die 25-Jährige zwar am Sonnabend die Bundesliga-Niederlage des UJKC bei der gastgebenden PSG nicht mehr verhindern; vor ihrem abschließenden Fight im 48- Kilo-Limit hieß es schon 4:2 für Brandenburg. Aber die persönliche Genugtuung blieb der Studentin. „Vielleicht lief es so gut, weil ich unbelastet kämpfen konnte. Wir hatten ja nichts mehr zu verlieren, also konnte ich die Sache locker angehen“, erzählte Becker, die im ersten Mannschaftsvergleich durch einen schnellen Sieg per Festhalte gegen Anja Löwe zum klaren 6:1-Sieg Potsdams über den SC Berlin beigetragen hatte. Im mit Spannung erwarteten Duell Nordgruppen-Spitzenreiter Dynamo gegen Verfolger UJKC gelangen Antje Lehmann (63 kg) gegen Antje Petzsch und Heide Wollert (78 kg) gegen Uta Kühnen die beiden weiteren Potsdamer Erfolge, während auf Brandenburgs Seite die mehrfache WM- und EM-Medaillengewinnerin Raffaella Imbriani (52 kg) gegen die junge Stefanie Schulz, die Tschechin Michaela Soukolova (57 kg) gegen Franziska Pufahl, die Weißrussin Sviatlana Tsimaschenka (70 kg) gegen Julia Basler und Sandra Köppen (+78 kg) gegen Nancy Steinmüller gewannen. „Wir haben ordentlich gekämpft“, meinte hinterher Sandra Köppen, während ihr Trainer und Lebensgefährte Wolfgang Zuckschwerdt erklärte: „Nach unserer 4:1-Führung sind einige Dinge passiert, die nicht sein mussten. Ansonsten bin ich zufrieden.“ Zufrieden war auch Potsdams Vereinschef Volkmar Schöneburg mit dem Auftritt seiner Truppe, aus der zunächst Jea- nette Wanke (52 kg), Franziska Pufahl, Heide Wollert, Nancy Steinmüller, Victoria Burke (78 kg) und Toni Becker gegen Berlin erfolgreich waren. „Die Mädchen haben sich gut verkauft. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so gut kämpfen“, sagte er nach dem Turnier. Und auch Potsdams Olympiasiegerin Yvonne Bönisch, die am Mattenrand Coach Axel Kirchner vertrat, zeigte sich sehr angetan. „Mit der knappen Niederlage gegen Brandenburg können wir leben, denn wir hatten nicht unser bestes Aufgebot auf der Matte. Unseren jungen Leuten fehlt es zum Teil noch an Erfahrung und genügend Selbstvertrauen. Aber wir kämpfen ja in der Bundesliga, um das zu holen“, erklärte Bönisch. Die nicht verhehlte, sich später einmal den Trainerberuf vorstellen zu können, und ankündigte, in der Meisterschafts-Endrunde ebenfalls wieder auf die Tatami zu gehen. Die Endrunde ist für den UJKC, der jetzt Tabellendritter ist und im letzten Kampf am 30. Oktober Bayer Leverkusen empfängt, immer noch zum Greifen nah. Zunächst aber trifft sich ein Teil der Sonnabend-Konkurrenz am kommenden Wochenende in Lübeck wieder – bei den Deutschen Meisterschaften. Toni Becker allerdings wird fehlen. Sie beschränkt sich wegen einer trotz einer bereits erfolgten Operation immer noch nicht überstandenen Verletzung in der linken Schulter in diesem Jahr auf die Bundesliga. „Gegen Moskvina“, erzählte sie, „habe ich aber keine Schmerzen verspürt.“
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