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Landeshauptstadt: Prinzip Hoffnung

Der Streit um die Gebühren im neuen Parkhaus am Luftschiffhafen alarmiert die Stadtpolitik – zu spät

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Potsdam-West - Im Streit um die Gebühren im neuen Parkhaus am Sportpark Luftschiffhafen müssen alle Beteiligten nun auf das Einlenken des künftigen Betreibers hoffen. Das bestätigte eine Sprecherin der kommunalen Luftschiffhafen (LSH) GmbH den PNN auf Anfrage. Zwar habe es Gespräche mit dem Pächter – Europas größtem Parkraumbewirtschafter Apcoa – über die Nutzung möglicher Kurzparktickets für Eltern und den Spielraum bei den Gebühren für Dauerparkplätze gegeben. Doch eine konkrete Aussage gebe es nicht, sagte die Sprecherin: „Darauf haben wir auch keinen Einfluss – der Pächter gestaltet die Bedingungen nach eigenen wirtschaftlichen Grundsätzen.“

Wie berichtet eröffnet am 1. August am Luftschiffhafen ein neues Parkhaus mit 200 Plätzen, alle kostenlosen Parkflächen fallen damit weg. Wer mit dem Auto anreist, soll künftig als Kurzparker in der ersten Stunde einen Euro zahlen, jede weitere Stunde kostet 1,50 Euro. Trainer und regelmäßig auf dem Gelände tätige Ehrenamtler könnten für 65 Euro pro Monat einen Dauerparkplatz mieten. Die Gebührenordnung hatte bereits bei Vereinen auf dem Gelände für Ärger gesorgt, die LSH hatte die Pläne verteidigt – über die Verpachtung werde der Bau des Parkhauses überhaupt erst finanziert.

Am Mittwoch setzte sich der Streit im Hauptausschuss fort. Dort forderte auch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), dass es Regeln geben müsste, unzumutbare Härten – gerade für Eltern, die ihre Kinder abholen – zu vermeiden. Weiter ging Oppositionschef Hans-Jürgen Scharfenberg: Die Pläne seien angesichts des vielfach Engagements von Ehrenamtlern am Luftschiffhafen schlicht unzumutbar. Der Komplex dürfe auch nicht nur als wirtschaftliche Einrichtung gesehen werden, sondern vor allem als Sportanlage mit Nutzern und ihren Bedürfnissen. LSH-Chef Klemund wies die Kritik zurück: Das Parkhaus sei mit Zustimmung der maßgeblichen Gremien verpachtet worden: „Wir setzen nur um, was uns aufgegeben wurde.“ Scharfenberg, der etwa im Beirat für den Luftschiffhafen sitzt, wies das zurück: „So wurde das nicht beschlossen.“

Jenseits dieser Schuldzuweisungen regte SPD-Fraktionschef Mike Schubert gestaffelte Parkgebühren an. Mit höheren Preisen für Zuschauer, die die MBS-Arena besuchen wollen, könnten die Kosten für die anderen Nutzer des Geländes gesenkt werden, hofft auch Schubert auf ein Einlenken des Parkhausbetreibers. HK/mar

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