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Landeshauptstadt: Privatgymnasium in Ruinenberg-Kaserne Dimension überrascht Stadtverordnete / Ausschuss verschiebt Entscheidung über Bebauungsplan

Ein privater Schulträger ist daran interessiert, im großen Mannschaftsgebäude der Ruinenberg-Kaserne eine Schule mit gymnasialer Oberstufe zu gründen. „Der Interessent möchte eine weiterführende Schule mit den Klassen sechs bis zwölf eröffnen“, informierte Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz den Bauausschuss am Dienstagabend.

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Ein privater Schulträger ist daran interessiert, im großen Mannschaftsgebäude der Ruinenberg-Kaserne eine Schule mit gymnasialer Oberstufe zu gründen. „Der Interessent möchte eine weiterführende Schule mit den Klassen sechs bis zwölf eröffnen“, informierte Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz den Bauausschuss am Dienstagabend. Eine Entscheidung über den Auslegungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 65 „Ruinenberg-Kaserne“ vertagte der Ausschuss. Ausschussmitglieder zeigten sich überrascht von der Information der Baubeigeordneten. Harald Kümmel (SPD): „Das hat ja die Dimension von 1000 Schülern. Das ist für mich neu, dass wir ein Privatgymnasium dieser Dimension bekommen.“ Auf jeden Fall müsse sich auch der Bildungsausschuss mit dem Thema beschäftigen. Von Kuick-Frenz erklärte, es gehe bei dem Bebauungsplan lediglich um eine Ausweisung des Areals als Schule, der Betreiber werde später vorgestellt. Horst Müller-Zinsius, unter anderem Geschäftsführer des Entwicklungsträgers Bornstedter Feld, ergänzte, es gebe lediglich „eine Interessenbekundung eines privaten Schulbetreibers für den Bereich Mannschaftsgebäude“. Durch die Genehmigung des Bebauungsplanes erwerbe sich der private Schulträger aber noch keine Genehmigung der Schulaufsicht. Nach PNN-Informationen ist an der Kaserne auch die „Anerkannte Schulen für Berufliche Bildung gGmbH“ (ASB) aus Annaberg-Buchholz interessiert, um ein Gymnasium in Freier Trägerschaft dort unterzubringen. Die gemeinnützige Gesellschaft unterhält mit der Neuen Grundschule und dem Neuen Gymnasium in der Flotowstraße bereits zwei Schulen in Potsdam. Zudem wollen die Thüringer ab dem kommenden Schuljahr die Grundschule in Marquardt wieder eröffnen. Um den jetzigen Standort in der Flotowstraße zu entlasten, soll nach PNN-Informationen der gymnasiale Zweig dort aus- und in den Standort Ruinenberg-Kasernen einziehen. Damit würde die weiterführende Schule zwischen den Grundschulstandorten Babelsberg/Drewitz und Marquardt liegen. Bereits jetzt sind auf dem Hof des Geländes in der Flotowstraße mehrere Container für den Unterricht aufgestellt, um die Raumsituation im Hauptgebäude zu entlasten und dem Ansturm der letzten beiden Jahre gerecht zu werden. Allein in diesem Schuljahr eröffnete die Neue Grundschule mit einhundert Schülern vier neue erste Klassen. Wie während der Ausschusssitzung bekannt wurde, will das Landesamt für Soziales und Versorgung seinen Mietvertrag nicht verlängern. Das Mannschaftsgebäude stünde ab dem nächsten Jahr komplett leer. Wie Entwicklungsträger-Prokurist Erich Jesse erklärte, gebe es neben der Interessenbekundung für ein Privatgymnasium auch eine für eine Kindertagesstätte in der Ruinenberg-Kaserne. Im Zuge der Ankündigung des Ausschusses, die Entscheidung über die Auslegung des Bebauungsplanes „Ruinenberg-Kaserne“ zu verschieben, fiel von seiten der Ausschussgäste der Einwurf, die Verzögerung „kostet viel Geld“. Der Ausschussvorsitzende Christian Seidel (SPD) wies dies zurück: „Das ist das schlechteste Argument, dass in diesem Ausschuss genannt werden kann“.

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