Landeshauptstadt: PRO
Ohne Träume und gedankliche Entwürfe ginge es öde zu auf dieser Welt. Das gilt auch für die Stadtentwicklung, und Hasso Plattner ist ein gutes Beispiel.
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Ohne Träume und gedankliche Entwürfe ginge es öde zu auf dieser Welt. Das gilt auch für die Stadtentwicklung, und Hasso Plattner ist ein gutes Beispiel. Als er im vergangenen Jahr mit seiner Idee für eine Potsdamer Kunsthalle an die Öffentlichkeit trat, keimte nicht nur die Hoffnung, dass dem Potsdamer Stadtschloss von der anderen Straßenseite ein frisches architektonisches Lüftchen zugewedelt wird. Es entsprach auch dem Wunsch vieler Potsdamer nach einer Mitte mit urbanem Leben, wie es aus dem Landtag und dem Mercure-Hotel allein kaum wieder erwachsen wird. Theater, Einkaufen, Hochschule, Soziokultur, Sport – manches, was Innenstädte beleben kann, wird oder wurde an den Stadtrand gedrängt, manchmal ging es nicht anders. Fast wäre es auch der Schwimmhalle passiert. Die Stadtplanung fühlt sich in solchen Momenten an wie für eine überquellende Millionenmetropole. Doch Potsdam ist eine Stadt mit knapp 160 000 Einwohnern, in der man sich bisweilen kennt und in der Mitte wiederfinden will. Das geht auch, aber nicht allein mit dem Bau von hochwertigen Eigentumswohnungen. Hasso Plattner dürfte ein paar Wochen träumen, andere träumen für ihn ein bisschen weiter, vielleicht macht er das Wunder ja doch noch wahr. Oder andere. Eine moderne Kunsthalle an der Garnisonkirche wäre ein wohltuender Kontrapunkt. Solche Ideen gehören ausgesprochen. Wenn sie scheitern, hat man es wenigstens versucht. Henry Klix
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