Landeshauptstadt: Pro Potsdam kauft Villa
Einigung über Grundstück im Luftschiffhafen erzielt
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Potsdam-West - Sportliche Ziele am Luftschiffhafen: In den kommenden Jahren sollen für etwa 36 Millionen Euro neue Sporthallen gebaut, bestehende Gebäude saniert und die städtische Fläche im Luftschiffhafen erweitert werden. Das geht aus einer Mitteilung der Stadtverwaltung hervor, die auf Anfrage der SPD erstellt worden ist. Wie die Sportbeigeordnete Gabriele Fischer erklärte, soll es zur Refinanzierung keine Grundstücksverkäufe geben. Jedoch sei an ein „sportergänzendes und sportaffines Gewerbe“, wie beispielsweise Reha, Wellness und ein Sportladen, gedacht, um die jährlichen Kosten für die Stadt aufzufangen.
Vor einer Klärung steht die momentane Teilung des Sportareals. Laut Verwaltung sind die Kaufverhandlungen mit den Erben der verfallenen Villa Karlshagen abgeschlossen. Haus und Grundstück, das den Luftschiffhafen zerteilt, wurden Mitte der 90er Jahre an die jüdische Erbengemeinschaft übertragen, nachdem der frühere Bankier Karl Hagen den Besitz 1938 kurz vor seiner Ausreise aus Deutschland an die Stadt verkaufen musste. Käufer wird das städtische Unternehmen Pro Potsdam sein, bis Ende des Monats könnten alle Unterschriften unter den Vertrag für das dem Vernehmen nach 1,5 Millionen Euro teure Grundstück zwischen Sportschule und Kanuzentrum stehen. Pro Potsdam werde das Gelände aber nicht entwickeln, sondern im Tausch gegen ein anderes Grundstück der Stadt übergeben.
Während auf dem Sportareal eine neue Mehrzwecksporthalle mit etwa 2500 Plätzen für zehn Millionen Euro (jährliche Betriebskosten 180 000 Euro), neue Unterkünfte für Fechten und Judo sowie eine Halle für Beach-Sportarten entstehen sollen, könnte die Turnerhalle in den nächsten Jahren abgerissen werden.
Mike Schubert, Fraktionschef der SPD, bemängelte gestern in der Stadtverordnetenversammlung, für den Bau der Mehrzweckhalle müsste die Stadt 20 Prozent selbst finanzieren. Jedoch würde dies bislang in keiner Investitionsplanung auftauchen. Er wehrte sich gegen die Vorwürfe, mit den Fragen die Projekte zerreden zu wollen. Vielmehr plädiere er dafür, dass die Stadtverordneten in die Entwicklung der Pläne einbezogen würden.
Starten könnten die Baumaßnahmen im Luftschiffhafen bereits in den kommenden Wochen mit der Sanierung des Kanuzentrums und der Mensa der Sportschule. Das Kanuzentrum mit der weltbekannten Kanu-Gegenstromanlage soll für 2,8 Millionen Euro modernisiert werden. Die Stadt Potsdam als Eigentümer müsse davon 500 000 Euro finanzieren. Auch für die Sanierung der Mensa gebe es einen Fördermittelbescheid. Jedoch wird dieser nach PNN-Informationen vom Land zurück gehalten, bis die Stadt die weiteren Bauabschnitte zeitlich festgelegt hat. Der Umbau der ehemaligen Pferdeställe zum „Haus der Vereine“, für den laut Ministerium keine Mittel aus dem Goldenen Plan Ost verwendet werden, soll 2008 beginnen. 200 000 der zwei Millionen Euro muss die Stadt aufbringen. Die Stadtverordneten stimmten dem Plan zu. jab
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