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Landeshauptstadt: Probleme fürs Waschhaus

Sanierung der Aktionshalle dauert länger

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Berliner Vorstadt - Michael Wegener spricht von einer Katastrophe. Vergangene Woche erhielt der Geschäftsführer des Waschhauses auf dem Gelände der Schiffbauergasse vom Sanierungsträger in Potsdam die Nachricht, dass die Sanierung der sogenannten Aktionshalle, bisher bekannt als Russenhalle, länger dauern wird als geplant. „Eigentlich sollten wir das Foyer ab dem 12. und die Halle ab dem 21. September für einen Teil unserer Veranstaltungen als Ausweichort nutzen können“, sagte Wegener den PNN. Doch jetzt soll es eine Verzögerung um bis zu einem Monat geben. „Für unsere Planungen ist das eine unmögliche Situation“, so Wegener.

Probleme könnte es durch die Bauverzögerung für das internationale Theaterfestival Unidram des T-Werks Ende Oktober geben. „Wir haben die Schinkelhalle an das T-Werk vermietet, weil wir davon ausgegangen sind, zu diesem Zeitpunkt schon die Aktionshalle nutzen zu können“, sagte Wegener. Da das Waschhaus sich aber zu 75 Prozent aus Eigeneinnahmen finanziert, sei unter diesen Umständen eine Fremdvermietung nicht möglich. Geplant war, die Aktionshalle ab Oktober für kleinere Konzerte zu nutzen. Wenn die Aktionshalle nun mit Verzögerung fertiggestellt werde, müssten die für dort geplanten Veranstaltungen in die Schinkelhalle verlegt werden, um die durch den Umzug ohnehin schon schwierige Einnahmesituation nicht noch zu verschlimmern.

Erst am vergangenen Wochenende hatte das Team um Wegener den Abschied aus dem „alten“ Waschhaus gefeiert, das in den kommenden 15 Monaten saniert werden soll. Durch diese Sanierungsphase erwartet Wegener wirtschaftliche Schwierigkeiten, weil unter anderem bestimmte Waschhaus-Partys, die eine der Haupteinnahmequellen sind, nicht stattfinden können. Durch die Verzögerungen bei der Aktionshalle verschlimmere sich diese Situation noch mehr.

Gegenüber den PNN bestätigte Andreas Wandersleben, Sprecher für den Sanierungsträger, die Verzögerungen. Diese begründete Wandersleben mit gestiegenen Baukosten aufgrund der „anziehenden Baukonjunktur“. Dies würde zu „Budgetüberschreitungen“ führen. Daher mussten Ausschreibungsverfahren aufgehoben und zum Teil mehrfach wiederholt werden. Dadurch können die beauftragten Firmen die vereinbarten Termine nicht einhalten. Doch der Sanierungsträger bemühe sich, die Verzögerungen so knapp wie möglich zu halten, sagte Wandersleben. Für Michael Wegener nicht wirklich ein Trost, denn für ihn zählt jeder Tag. Dirk Becker

Dirk Becker

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