Landeshauptstadt: Projekt Dauerstau
Hans-Thoma-Straße für ein halbes Jahr gesperrt, Behlertstraße mit Gegenverkehr
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Hans-Thoma-Straße für ein halbes Jahr gesperrt, Behlertstraße mit Gegenverkehr Von Jan Brunzlow Innenstadt - Verkehrschaos in der Innenstadt droht durch die Vollsperrung der Hans-Thoma- und Gutenbergstraße stadtauswärts ab dem 18. Juli. Autofahrer stadtauswärts werden dann für ein halbes Jahr durch die Behlertstraße geführt, deren Einbahnstraßenregelung aufgehoben wird und die dadurch stadteinwärts nur noch eine Spur haben wird. Grund für die Eingriffe in den Straßenverkehr sind Leitungsarbeiten der Stadtwerke Potsdam, die im Bereich der Hans-Thoma- und östlichen Gutenbergstraße durchgeführt werden. Erneuert werden sollen laut Wilfried Böhme, Hauptabteilungsleiter Technik der Stadtwerke, die Trink-, Schmutz- und Regenwasserleitungen. „Es wird versucht, die seit Jahren dringliche Maßnahme so schnell wie möglich durchzuführen“, sagte die Baubeigeordnete der Stadt, Elke von Kuick-Frenz. Positiver Nebeneffekt der Baumaßnahmen: die Wasserqualität des Heiligen Sees soll weiter steigen. Derzeit würde laut Wilfried Böhme das Regenwasser von etwa sieben Hektar Fläche ungefiltert in den Heiligen See eingeleitet, mit Dreck, Öl und Benzinspuren von den Straßen. Das Landesumweltamt stellt seit langem die Forderung, diesen Zustand zu verändern und zumindest eine Vorreinigungsanlage zu installieren. „Wir werden das Regenwassernetz nun komplett umdrehen und in die Havel einleiten“, sagt Böhme. Dafür werde das Gefälle der Leitungen aus dem Jahre 1910, die sich in schlechtem baulichen Zustand befinden sollen, komplett geändert. Dazu wird am Standort der neuen Feuerwache, von deren Grundstück auch der Zufluss in die Havel gelegt werden soll, eine Vorreinigungsanlage eingebaut. Nachteile für den Heiligen See sieht Böhme nicht, der Wasserstand sei stabil und werde nicht durch das Regenwasser beeinflusst. Nebenwirkungen wird es an mindestens einer Hauptschlagader der Stadt geben. Die Ver- und Entsorgungsleitungen werden laut den Stadtwerken so verlegt, das bei den geplanten Baumaßnahmen an der Nutheschnellstraße und Humboldtbrücke keine Leitungen mehr verlegt werden müssen. Auch sei ein geplanter Tunnel der Nutheschnell- sowie der Behlert- und Gutenbergstraße unter der Berliner Straße hindurch ohne Rohrerücken möglich. Ab 2012 steht dies laut von Kuick-Frenz zur Debatte. Sie persönlich sieht die Tunnel-Möglichkeit als „gute Chance zur Entkrampfung der Gesamtverkehrssituation“ in der Stadt. Bis dahin werden die Gutenberg- und Leiblstraße jedoch erstmal zur Sackgasse sowie ein Linksabbiegen von der Behlert- in die Kurfürstenstraße unmöglich. Im ersten Bauabschnitt, der am Montag mit Vorarbeiten und Baumfällungen beginnen soll, werden bis voraussichtlich zum 20. Dezember sämtliche Kabel und Leitungen umgelegt werden. Dadurch soll die Verbesserung der Fließ- und Geruchsverhältnisse im Schmutzwassernetz erreicht werden. Der zweite Bauabschnitt wird im Jahr 2006 erfolgen.
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