zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Projektphase vier

Nach Gewinn bei „Jugend forscht“ wird Tauchroboter komplett überarbeitet

Stand:

Potsdam/Michendorf - Ausruhen wollen die drei Abiturienten sich auf dem dritten Platz nicht. Im Gegenteil: Der computergesteuerte Tauchroboter „Ground Explorer“, mit dem sie am Wochenende in Hamburg den Sonderpreis des Zentrums für Luft- und Raumfahrttechnik gewonnen haben, wird komplett zerlegt und neu zusammengebaut. Ein Jahr wollen sich Martin Wuck, Christoph Löbert und David Lenk dafür Zeit nehmen, um dann erneut am Wettbewerb „Jugend forscht“ teilzunehmen. Mit dem „Ground Explorer Four“, der dann noch mehr können soll als Wasserproben entnehmen, PH-Wert und Temperatur bestimmen sowie Bilder live auf den Bildschirm übertragen.

Geodaten per Radar einfangen ist eine der neuen Dinge, die die drei Tüftler der Lenné-Gesamtschule Potsdam im Kopf haben. Doch diesmal soll alles professioneller gebaut werden als bislang. Eine andere Computersprache als Delphi, detaillierte Konstruktionspläne und Schaltkreistafeln wird es geben, wenn der neue Tauchroboter fertig zur Jungfernfahrt ist. Das soll die Attraktivität des Projektes für die Wirtschaft und Institute anheben – erste Kontakte zur Vermarktung des Tauchroboters seien in Hamburg bereits geknüpft worden.

Es ist die professionelle Einstellung der drei Jungs, die Schulleiter Ingo Müller, Informatiklehrer Thomas Jandt und die Jury in Hamburg überzeugte. In der Garage haben die beiden Potsdamer Martin Wuck und Christoph Löbert sowie der Michendorfer David Lenk den Tauchroboter gebaut: Die Materialkosten für das Multifunktionstalent liegen bei 2500 Euro, die Anzahl der Arbeitsstunden bei weit über 1000. Eine zeitraubendes Hobby, denn ganz nebenbei haben die Schüler in den vergangenen Wochen auch noch ihr Abitur abgelegt.

Mehr Zeit haben sie für den kommenden Anlauf zum Jugendforschungswettbewerb nicht. Während Martin Wuck und Christoph Löbert Zivildienst machen wollen, strebt David Lenk ein Studium an. Klar ist: Es soll etwas mit Informatik sein. Denn der Michendorfer hat den Tauchroboter so programmiert, dass die Ideen und Konstruktionen seiner Freunde auch funktionieren. Heute kann der Tauchroboter in Schrittgeschwindigkeit Gewässer durchfahren, Tauchtiefen bis 20 Meter bewältigen, Wasserproben aufnehmen sowie eine Wasseranalyse durchführen. Weitere Funktionen scheiterten bislang nicht an den Ideen, sondern an den Finanzen. Zwar spendeten der Förderverein der Schule Geld und Unternehmen Teile für den Roboter – das Projekt war dennoch ein Zuschussgeschäft für die Schüler und deren Eltern. An dessen Ende steht zumindest der Ruhm, Dritter des Wettbewerbs „Jugend forscht“ zu sein und einen Sonderpreis für die Robotik erhalten zu haben. Jan Brunzlow

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })