Landeshauptstadt: Protest am Tag von Potsdam
Zu: „Heftige Kritik an linker Protestaktion“, 21.3.
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Zu: „Heftige Kritik an linker Protestaktion“, 21.3.
Die Reaktion auf den Protest jugendlicher, linker Aktivisten, die in zeitgenössischen Uniformen und Totenmasken an dem Gedenken teilnahmen, erscheint mir befremdlich. Mit der provokanten Demonstration wurde auch darauf hingewiesen, dass die Auslieferung der Weimarer Republik für viele in Potsdam einschneidende und tödliche Folgen hatte.
Danach gab es auch in Potsdam einen Systemwechsel, der jeden öffentlichen Bereich betraf. Das Gedenken an die Verfolgten in Potsdam muss erst beginnen. Die alle öffentlichen Bereiche betreffenden Folgen sind regional noch unerforscht. Darauf muss man drastisch aufmerksam machen können, dazu muss auch mit Diskursen aufgeklärt werden! Die Form, mit dem Symbol der Totenmaske an Verstorbene und Getötete, die nicht vergessen sind, zu erinnern, soll provozieren, ist aber legitim. Das sollte auch eine Superintendentin verstehen! Dass diese Metaphern noch so viele Emotionen auslösen, zeigt, welch Klärungsbedarf besteht, um die Geister loszuwerden. Die Idee zum Potsdamer Gedenkkonzept muss das konsequent berücksichtigen.
Frank Reich, Potsdam
Ekelhaft und widerlich
Jeder hat das Recht, seine Meinung frei zu äußern. Aber was da geschehen ist, fällt nicht mehr in den grundgesetzlich geschützten Bereich der freien Meinungsäußerung. Wahrscheinlich sind diese linken Aktivisten sich noch besonders originell oder gar witzig vorgekommen. Es zeugt von besonderer Rücksichtslosigkeit, die Verletzungen der Hinterbliebenen auf Kosten der eigenen Profilierung derart zu verhöhnen. Was bleibt, ist Sprachlosigkeit und Entsetzen ob dieser Verrohung! Ekelhaft und widerlich! Diese Herrschaften haben sich mit der Aktion disqualifiziert und ins diskussionsunfähige Aus gestellt.
Rita Schirmbeck, Potsdam
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