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Landeshauptstadt: Protest nach Lerchensteig- Äußerung Heftige Kritik an Potsdamer Verwaltung

Nach dem offensichtlichen Abrücken der Verwaltung von einer baldigen Schließung des Flüchtlingsheims am Lerchensteig gibt es Protest. Die Potsdamer Grünen forderten gestern eine Umsetzung des bereits vom Stadtparlament beschlossenen Integrationskonzepts: Ein Ziel des Papiers ist es, den Standort Lerchensteig „aufzugeben“.

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Nach dem offensichtlichen Abrücken der Verwaltung von einer baldigen Schließung des Flüchtlingsheims am Lerchensteig gibt es Protest. Die Potsdamer Grünen forderten gestern eine Umsetzung des bereits vom Stadtparlament beschlossenen Integrationskonzepts: Ein Ziel des Papiers ist es, den Standort Lerchensteig „aufzugeben“. Am Montag hatte Andreas Ernst als Fachbereichsleiter Soziales den PNN dagegen erklärt, dass Konzept sehe die Schließung des Lerchensteigs nicht vor. Dies kritisierte gestern die Grünen-Stadtverordnete Marie Luise von Halem: „Sich über das Votum der Stadtverordneten hinweg zu setzen, bedeutet die Fortführung der unwürdigen Unterbringung am Lerchensteig.“ Ebenso würden all die Bürger „verhöhnt“, die sich bei der Erstellung des Integrationskonzepts beteiligt hätten. Mehrere Arbeitsgruppen hatten das Konzept damals geschrieben.

Zurzeit wertet die Verwaltung die europaweite Ausschreibung aus, wo und wie in Potsdam lebende Flüchtlinge zukünftig wohnen sollen. Einziger Bewerber ist die Arbeiterwohlfahrt (Awo), die auch den Lerchensteig betreibt. Zum Inhalt des Awo-Angebotes gibt es bisher keine Angaben. Auch Lutz Boede von der Wählergemeinschaft Die Andere kritisierte gestern die Verwaltung. Er hatte ebenfalls an dem Konzept mitgearbeitet. „Wenn auf die Ausschreibung kein Angebot eingegangen ist, das den integrationspolitischen Zielsetzungen entspricht, darf nicht das Integrationskonzept unterlaufen, sondern muss die Ausschreibung aufgehoben werden“, sagte Boede.

Auch Potsdams Ausländerseelsorgerin Monique Tinney forderte die Verwaltung auf, ihr eigenes Konzept ernst zu nehmen: „Dies muss die Awo als bisherigen Träger nicht ausschließen.“ Denkbar sei etwa ein Modell, das den Lerchensteig als einen von mehreren Standorten enthalte. So sollten gerade über mehrere Jahre in Potsdam lebende Flüchtlinge die Möglichkeit erhalten, vom Lerchensteig wegziehen zu können, so Tinney – der Standort gilt als viel zu abgelegen.H. Kramer

H. Kramer

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