Landeshauptstadt: Proteste der Kleingärtner flammen auf Am 2. November wieder Demo vor dem Stadthaus

Der Potsdamer Kleingartenkrieg droht neu aufzuflammen. Erstmals seit den Massenprotesten Mitte der 1990er Jahre hat der Kreisvorstand der Garten- und Siedlerfreunde (VGS) wieder zu einer Demonstration vor dem Stadthaus aufgerufen. Sie soll am Mittwoch, dem 2. November, um 17.30 Uhr stattfinden. Die Aktion richtet sich gegen die Inanspruchnahme der Sparte „Selbsthilfe 1917“ für ein Hotel, Wohnungsbau, eine Fast-Food-Filiale und eine Autowaschanlage. Grundlage dafür ist der von der Stadtverordnetenversammlung beschlossene Bebauungsplan 99 „Horstweg-Ost“. Ihm müssten 67 der 90 Parzellen weichen. Die gepflegten Anlagen seien ein wichtiger Teil des Babelsberger Stadtgrüns, erklärte dazu die Vereinsvorsitzende Marion Vogel. Noch mehr Wohnungen und ein Hotel würden in diesem Bereich nicht gebraucht. Gegenüber PNN hatte VGS-Kreisgeschäftsführer Friedrich Niehaus verdeutlicht, der Verband sei der Stadtverwaltung in den letzten Jahren entgegengekommen, um die Ansiedlung von Gewerbe und damit die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu ermöglichen. Dafür wurden Anlagen wie Moosgarten und „Uns genügt''s“ in Babelsberg oder Mühlengrund in der Berliner Vorstadt gänzlich oder zum Teil aufgegeben. Diese Flächen lägen aber größtenteils seit Jahren brach und seien zu wilden Müllkippen verkommen. Laut Niehaus sollen in Potsdam nun erneut 300 Kleingärten aus dem Stadtbild verschwinden. Dazu zählen die Gartenanlagen Höhenstraße für die Errichtung einer Kindertagesstätte sowie die Wiederherstellung des historischen GArtens der Villa Jacobs, die große Sparte Am Bornstedter Feld, in der die Mehrzahl der 123 Gärten abgeräumt werden soll, in der Berliner Straße für das Projekt Potsdamer „Beverley Hills“ und Grünstraße. E.Hoh