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Landeshauptstadt: Proteste gegen Pogida

Gegendemonstrationen rund um die Lange Brücke

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Innenstadt - Ein Großaufgebot der Polizei, massive Verkehrsbehinderungen und drei Gegendemonstrationen werden am morgigen Mittwoch für den zweiten fremdenfeindlichen Pogida-Aufzug über die Lange Brücke erwartet. Der erneut von dem mehrfach vorbestraften Gewalttäter Christian Müller angemeldete „Abendspaziergang“ gegen eine vermeintliche Islamisierung soll dabei 18.30 Uhr am Hauptbahnhof beginnen und über die Lange Brücke zum Filmmuseum und wieder zurück verlaufen.

Dagegen hat das parteiübergreifende Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ eine Kundgebung für Weltoffenheit und Toleranz angemeldet, die ab 18 Uhr am Lustgarten stattfinden wird. Ab 17.30 Uhr beginnt eine von den Fußballvereinen Concordia Nowawes und SV Babelsberg 03 organisierte Demonstration „Gegen Rassismus und rechte Hetze, für ein lebenswertes und buntes Potsdam heute und morgen!“, die vom Rathaus Babelsberg über die Friedrich-List-Straße zum Hauptbahnhof verlaufen soll. Zudem hat der Linken-Bundestagsabgeordnete Norbert Müller ab 18 Uhr eine Kundgebung „Refugees welcome“ im Bereich Babelsberger Straße/Lange Brücke angemeldet, also entlang der Pogida-Route. Dieselbe Route zum Filmmuseum hatte Pogida-Anmelder Müller schon Ende Januar genommen, es hatten hunderte Polizisten die Gegendemonstranten massiv abgeschirmt. Auf der Facebook-Seite von Pogida sind Gäste aus Dresden, Heidenau und Freital in Sachsen angekündigt. Allerdings hatten die Aufzüge nach Vorbild der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung in den vergangenen Wochen stets an Zulauf verloren, zuletzt kamen 70 Teilnehmer – weniger als ein Zehntel der Teilnehmerzahl bei den Gegendemonstranten. Der Abendspaziergang vor einer Woche war ausgefallen. Weitere Aufzüge sind für den 15. März, ein Dienstag, in Babelsberg und eine Woche später für den 22. März im Zentrum vorgesehen.

Zugleich zeigt sich auf der Pogida- Seite, dass einige Sympathisanten unverhohlen zu Gewalt aufrufen. So schrieb ein Nutzer namens „Antonov Gungnir“ am Sonntag: „Wenn die Gutmenschen ein weiteres Asylheim am Schlaatz bauen, werde ich dieses abfackeln und zwar mit Insassen!!!“ Die Nachricht blieb unwidersprochen, wurde nicht gelöscht. Mehrere Gerichte in Deutschland haben Autoren ähnlicher Nachrichten bereits verurteilt. HK

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