Landeshauptstadt: Prozess um Paffhausen erneut verschoben

Der Zivilprozess im Fall des ehemaligen Stadtwerkechefs Peter Paffhausen wird auf den 28. Juni verschoben. Dies sagte Frank Tiemann, Sprecher des zuständigen Potsdamer Landgerichts, am Donnerstag auf PNN-Anfrage. Eigentlich hätte das Verfahren am kommenden Dienstag beginnen sollen – und ursprünglich sogar bereits im März. Gründe dafür nannte er nicht.

In dem Verfahren geht es um einen Rechtsstreit zwischen Paffhausen und seinem früheren Arbeitgeber, der kommunalen Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP). Begonnen hatte die sogenannte Stadtwerke-Affäre um Paffhausen, nachdem im Mai 2011 bekannt geworden war, dass auf sein Betreiben hin im Jahr 2001 der damalige Chef der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Gewoba, der heutige Pro-Potsdam-Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius, bespitzelt worden sein soll. Weil schließlich eine Mehrheit der Stadtverordneten Paffhausen öffentlich das Vertrauen entzog, hatte er Ende Mai 2011 alle seine Ämter niedergelegt, auch das als Geschäftsführer der EWP. Damals noch wurde ihm eine Abfindung zugesprochen, nach PNN-Informationen geht es um 1,4 Millionen Euro. Wochen später wurde Paffhausen eine außerordentliche Kündigung mit sofortiger Wirkung ausgesprochen – auch die Abfindung wurde ihm versagt. Daraufhin verklagte er die EWP. Bisher haben sich beide Seiten noch nicht zum Verfahren geäußert. Der Streitwert des Rechtsstreits liegt laut Tiemann bei 1,4 Millionen Euro.

Zugleich bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam den PNN, dass die Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue und zu intransparenten Geldgeschäften zwischen Paffhausen und dem SV Babelsberg 03 noch andauern – der Stadtwerke-Geschäftsführer war auch der Aufsichtsratschef des Fußball-Drittligisten. HK/dapd