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Landeshauptstadt: Prüfungen neu entflammt

Land will Kostenprüfung für 18-Millionen-Euro teure Feuerwache / Noch keine Zusagen für Leitstelle

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Innenstadt - Die Finanzierung von Potsdams geplanter neuer Feuerwache steht auf dem Prüfstand. 18 Millionen Euro will die Stadt ganz ohne Fördermittel in den Neubau an der Holzmarktstraße investieren, dass Geld dafür soll der städtische Immobilien Service über Kredite bereit stellen. Wie die Beigeordnete Elona Müller am Sonnabend zum Tag der Offenen Tür der Feuerwehr sagte, habe das Innenministerium jedoch noch eine Wirtschaftlichkeitsberechnungen verlangt sowie einen Vergleich der Kosten zwischen dem geplanten Neubau und einer eventuellen Sanierung am jetzigen Standort Werner-Seelenbinder-Straße. Die Prüfunterlagen würden demnächst abgegeben, auf eine Entscheidung werde noch im kommenden Monat gehofft. Sollte die Kommunalaufsicht dem Bauvorhaben zustimmen, so wäre es der erste kreditfinanzierte Neubau des Kommunalen Immobilien Service.

Die Kommunalaufsicht muss aufgrund der prekären Haushaltslage der Landeshauptstadt sämtliche Neukredite bewilligen und somit einer Investition grünes Licht erteilen. Sowohl Elona Müller als auch Feuerwehrchef Wolfgang Hülsebeck sind zuversichtlich, dass dem Vorhaben zugestimmt wird. In Gänze vorhersehbar sind die Bewirtschaftungskosten jedoch noch nicht: Denn die neue Leitstelle der Feuerwehr soll für mehrere Landkreise eingerichtet werden, um Kosten in den kreisfreien Kommunen und Kreisen zu sparen. Das Land hat eine solche Vorgabe gemacht, die einzelnen Landkreise können sich nun einer der fünf geplanten neuen Leitstellen anschließen.

Potsdam hat noch keine Zusage, aber „auch keine konkrete Absage“, so Elona Müller. In Verhandlungen stehe die Stadt mit den Landkreisen Prignitz, Ostprignitz, Havelland und Teltow-Fläming. Ihnen sei das Angebot unterbreitet worden, dass die Notrufe über die 112 in der Leitstelle Potsdam angenommen werden und von hier aus die Einsätze der Feuerwehr Vorort koordiniert werden. Potsdam-Mittelmark gehöre nicht zu den Kandidaten, die nach Potsdam wollen, sagte Hülsebeck. Da zeichne sich eine Liaison mit Brandenburg an der Havel ab. Hülsebeck betonte, auch wenn nur ein Landkreis in Potsdam betreut werden will, die neue Leitstelle für die Landeshauptstadt werde gebaut. Jedoch würden dann die laufenden Kosten höher ausfallen als bei einer Leitstelle, deren Kosten sich mit mehreren Landkreisen geteilt würde.

Als ersten Spatenstich an der bereits vorbereiteten Baufläche zwischen Holzmarkt- und Türkstraße wünscht sich Müller den Oktober. Fertigstellung der Anlage mit einem 24 Meter hohen Turm für Schläuche werde Ende 2008 sein. Dieses Datum sei zu halten, betonte Hülsebeck. Was dann aus dem Gelände an der Breiten Straße wird, falle nicht in seine Zuständigkeit. Elona Müller hält es jedenfalls für sinnvoll, das Gelände zu veräußern und die Einnahmen in den Neubau zu investieren.

Die Diskussionen über Geschosshöhen am neuen Standort mit der Schlösserstiftung seien im Einvernehmen gelöst worden, sagte Hülsebeck. Das Gelände wurde nach Bomben abgesucht, der Bau könne mit den nötigen Pfahlgründungen sofort beginnen. Die vielen Kinder und ihre Eltern, insgesamt zählte die Feuerwehr 5000 Besucher, waren am Sonnabend dennoch nicht zum letzten Mal beim Tag der Offenen Tür in der Werner-Seelenbinder-Straße. Mindestens zwei Jahre wird die Feuerwehr noch am jetzigen Standort zu finden sein. jab

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