Landeshauptstadt: Prügeln und filmen
Krimineller Trend „Happy Slapping“ in Potsdam angekommen / Bislang drei Fälle bekannt
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Junge Menschen, verprügelt vor laufender Handy-Kamera. Die Täter sind nicht viel älter als ihre Opfer und stellen die Filme ihres Tuns ins Internet. „Happy Slapping“, zu Deutsch „fröhliches Dreinschlagen“, heißt dieses Hobby, dass von der Polizei bereits als „bedenklicher Trend“ eingestuft wird. Inzwischen ist dieses Phänomen auch in Potsdam angekommen. Bislang drei Fälle sind in der Landeshauptstadt angezeigt worden, teilte die Polizei jetzt auf Anfrage der PNN mit.
Genaue Details nennen die Potsdamer Ermittler allerdings nicht. Der aktuellste Fall ereignete sich demnach in diesem Jahr auf einem Schulhof in Potsdam: Hier wurde eine Schlägerei unter Jugendlichen gefilmt, die mit leichten Verletzungen endete. Ebenso habe es laut Polizei schon einen Fall gegeben, bei dem ein Schüler dabei gefilmt wurde, wie er einem Lehrer das Bein stellt – während ein Klassenkamerad das Geschehen mit seinem Handy aufnahm. „In allen drei Fällen konnte allerdings verhindert werden, dass der Film ins Internet gestellt werden konnte“, sagte ein Pressesprecher der Potsdamer Polizei. Gleichzeitig hätten die Filme auch bei der Aufklärung der Tat geholfen. Trotz dieser Fälle sei bislang kein Trend des „Happy Slappings“ für die Landeshauptstadt auszumachen, so der Polizeisprecher: „Allerdings gehen wir auch davon aus, dass nicht alle Taten angezeigt oder bemerkt werden.“
Um gegen das „Happy Slapping“ vorzugehen – laut einer Studie soll jeder vierte Handybesitzer zwischen 12 und 19 Jahren schon einmal mitbekommen haben, dass Prügeleien mit dem Handy aufgenommen wurden –, setzt die Polizei unter anderem auf Aufklärung. Jüngst hat die Sicherheitsbehörde deswegen ihr Medienpaket „Abseits?!“ zur Gewaltprävention an Schulen um einen Kurzfilm erweitert, der exemplarisch einen Fall von „Handygewalt“ aufgreift. Darin geht es unter anderem um den Schutz der Opfer.HK
Im Internet:
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