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Landeshauptstadt: „Pufferzonen“ zum Welterbe ab 2010 Einigung zwischen Stadt, Land und Unesco

Der Weg zur Schaffung sogenannter Pufferzonen zum Schutz des Potsdamer Unesco-Weltkulturerbes ist frei. Vertreter der Landesregierung, des deutschen Unesco-Nationalkomitees Icomos und Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) erzielten in allen offenen Fragen Einigkeit, wie das Kulturministerium und die Stadtverwaltung am Mittwoch mitteilten.

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Der Weg zur Schaffung sogenannter Pufferzonen zum Schutz des Potsdamer Unesco-Weltkulturerbes ist frei. Vertreter der Landesregierung, des deutschen Unesco-Nationalkomitees Icomos und Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) erzielten in allen offenen Fragen Einigkeit, wie das Kulturministerium und die Stadtverwaltung am Mittwoch mitteilten. Die Unterzeichnung einer entsprechenden Vereinbarung sei für Ende Januar 2010 vorgesehen.

Danach sollen Bauanträge in der Pufferzone um Potsdams Parks und Schlösser, die nachteilige Auswirkungen auf die Welterbestätten haben könnten, grundsätzlich gemeinsam von der Stadt, der Schlösserstiftung und der Denkmalfachbehörde des Landes beurteilt werden, hieß es gestern. Ziel sei es, einen wirkungsvollen Schutz des Welterbes zu gewährleisten. Um die Fristen innerhalb eines Baugenehmigungsverfahrens zu gewährleisten, soll es im Einzelfall zu zweiwöchigen Abstimmungsrunden zwischen den Behörden kommen.

Die Potsdamer Regelung könne „beispielhaft für andere Welterbestätten in Deutschland“ werden, hofft Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (SPD). Die Besonderheit, die auch Icomos-Sprecher Guilio Marano lobt, liegt in einer zweistufigen Pufferzone. So gibt es einen inneren und einen äußeren Schutzbereich von insgesamt 53 Quadratkilometern. In der engeren Zone würden strengere Bestimmungen gelten als in der äußeren. „Das ist für die verwaltungstechnische Praxis ein interessantes Experiment“, so Marano. Für andere deutsche Welterbeorte wie Aachen könne die Potsdamer Regelung Vorbildwirkung haben.

Mit der Einigung ist die von der Icomos vor kurzem angedrohte Mahnung für die Landeshauptstadt abgewendet. Begrüßt wurde das Ergebnis gestern auch von der Fraktion der Bündnisgrünen im Stadtparlament. Hinter der Vereinbarung stehe „der ernsthafte Wille, die Belange der Potsdamer Kulturlandschaft in der Stadtentwicklung Potsdams zu berücksichtigen“, teilte die grüne Stadtverordnete Saskia Hüneke mit. Das Unesco-Welterbekomitee hatte die Einrichtung von Pufferzonen zum Umgebungsschutz von Welterbestätten erstmals 2007 gefordert. PNN/ddp

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