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Drei gegen einen. Florian Schugardt (am Boden) mühte sich nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Yannick Schindel als einziger Kreisläufer des VfL und musste von der Beckdorfer Deckung reichlich einstecken.

© Julius Frick

Sport: Punktgewinn oder Punktverlust?

Die Handballer des VfL Potsdam retten in den Schlusssekunden ein 24:24 gegen den SV Beckdorf

Stand:

So ganz einig waren sich die Drittliga-Handballer des VfL Potsdam am Samstagabend nach dem 24:24-Unentschieden gegen den SV Beckdorf nicht darüber, ob sie sich über den gewonnen Punkt freuen oder um den vergebenen Sieg trauern sollen.

In der ersten Halbzeit lagen die Potsdamer beim 10:6 immerhin mit vier Toren vorn und hätten den Vorsprung durchaus auch ausbauen können, mit der Schlusssirene rettete der vorgerückte Torhüter Matthias Frank durch einen Sprint zurück zum eigenen Tor dann allerdings noch einen langen Ball der Beckdorfer und damit das 24:24.

„Ein Punkt ist besser als kein Punkt“, sagte Jens Deffke nach dem Spiel. Der VfL-Trainer konnte aufgrund der starken Schlussphase der Gäste gut mit dem Unentschieden leben. Matthias Frank ärgerte sich nach dem Abpfiff hingegen sichtlich. Nach seiner Rettungsaktion haute er mit beiden Fäusten auf den Parkettboden und fluchte. „In der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Torchancen liegen gelassen. Es ist schade, dass wir heute nicht mehr Punkte geholt haben“, sagte der 22-Jährige.

Frank war wieder einmal der Garant für eine stabile Abwehrleistung der Potsdamer. Immerhin standen sie der besten Offensivreihe der Liga gegenüber und schafften es – wie bereits beim 29:29 im Hinspiel – dass die Gäste nicht mehr als 30 Tore warfen – zumindest dieses vorher von Frank erklärte Ziel wurde erreicht. In der Abwehr agierte der VfL sehr beweglich und konzentriert. Der hohe Aufwand zahlte sich aus, denn die Beckdorfer Tormaschine kam nicht richtig auf Hochtouren.

In der Offensive konnten die Potsdamer in der ersten Halbzeit mit vielen variablen Angriffen gut punkten, doch zeigte sich in der zweiten Hälfte wieder die alte Schwäche: zu viele ungenutzte Chancen. So wurde eine doppelte Überzahl aufgrund von zwei fast zeitgleichen Zeitstrafen der Beckdorfer nicht genutzt. Bis zum 23:22 lagen die Potsdamer dennoch vorne, dann fehlte womöglich die Kraft nach dem kräftezehrenden Spiel. „Vielleicht hätten wir zwei, drei Beckdorfer Angriffe nicht mitlaufen sollen, dann hätte die Kraft vielleicht bis zum Schluss gereicht“, meinte Deffke. „Wir sind schließlich wieder einmal mit einer sehr dünnen und dazu noch angeschlagenen Personaldecke angetreten.“ Hinzu kam die Belastung von vier absolvierten Spielen innerhalb der vergangenen 13 Tage.

Geschwächt wurde der VfL außerdem durch den verletzungsbedingten Ausfall des Kreisläufers Yannick Schindel. Schindel, der mit einem Doppelspielrecht beim HV Grün-Weiß Werder sowie beim VfL spielen kann, knickte kurz vor der Halbzeitpause auf dem Fuß eines Gegners um und fällt mit Verdacht auf einen Außenbandriss im rechten Sprunggelenk wahrscheinlich für längere Zeit aus. „Das ist nicht nur für uns ärgerlich, sondern besonders für Werder. Dort ist Yannick ein absoluter Leistungsträger“, sagte Florian Schugardt, der somit in der zweiten Halbzeit als alleiniger Kreisläufer durchspielen musste und mit sieben Treffern zum besten Potsdamer Werfer avancierte.

VfL Potsdam: M. Frank, Schulz (o.E.); Weiß (3), Schugardt (7), Piske (2), Mellack (2), Schmidt (5), Dierberg (4/1), Jürschke, Soerensen, T. Frank, Schindel (1), Subocz (o.E.), Münchberger (o.E.)

Luisa Müller

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