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Konzentration vor dem Bahnrekord. Der Vierer mit Kevin Kuske, Christian Poser, Stefan Hakl und Pilot Lukas Kuske (von links) setzte sich klar gegen die Konkurrenz durch. Die Kuske-Brüder gewannen zudem die Zweierentscheidung.

© Manfred Thomas

Von Henner Mallwitz: Purzelnde Rekorde

Bei den 5. Internationalen Sommerbob- Meisterschaft gab es gestern gleich mehrere Bestzeiten. Und die Potsdamer Kuske-Brüder wurden ihrer Favoritenrolle gerecht

Stand:

Aus Angst vor dem drohenden Gewitter hatten sie mächtig auf die Tube gedrückt – der SC Potsdam als Veranstalter und die Athleten. Daher war die 5. Auflage der Internationalen Sommerbob-Meisterschaft auf der Brandenburger Straße am gestrigen Freitag einerseits früher als geplant zu Ende, andererseits fiel ein Rekord nach dem anderen. In allen vier Kategorien wurden die Zeiten verbessert: „Das“, so SCP-Chef Peter Rieger, „gab es noch nie.“

Als Favoriten mit Heimvorteil waren die Potsdamer Brüder Lukas und Kevin Kuske als Pilot und Anschieber ins Rennen gegangen. Beide wurden dieser Rolle am Ende auch gerecht und setzten sich sowohl im Zweier-Bob mit 12,878 Sekunden als auch im Vierer der Männer zusammen mit Stefan Hakl und Christian Poser durch (13,043). Auf den Plätzen im Zweier folgten die Bobs Tschechien I und II; im Vierer zeigte sich der dritte tschechische Bob besser als der erste.

Das Rennen der Bremser im Zweier der Männer entschieden die Potsdamer Thomas Pöge und Alexander Metzger in 13,966 Sekunden für sich. Metzger hatte sich die Teilnahme an der Sommerbob-Meisterschaft nicht nehmen lassen, obwohl er heute heiratet. Gleich nach dem Rennen düste er jedoch zu seiner Zukünftigen Doreen, um das Fest mit vorzubereiten. Mit Ronny Listner und Andreas Barucha folgte der Bob aus Riesa auf dem zweiten Platz (13,132) vor dem Bob Tschechien IV (13,250).

Mit einer sehr kleinen Abordnung von nur zwei Teams waren die Frauen nach Potsdam gekommen. So setzte sich das Duo Anja Schneiderheinze/ Christin Senkel (14,605) aus Winterberg vor der tschechischen Konkurrenz (15,663) durch.

„Für mich war das Ganze wieder einmal eine schöne Bereicherung des Trainings“, erzählte Olympiasieger Kevin Kuske nach der Veranstaltung, die er mit zwei Pokalen verließ. „Ich habe mein Training inzwischen etwas umgestellt, lege mehr Wert auf den Langaufbau. Aber da passte solche Einheit mit schnellen Sprints sehr gut hinein.“ Die Meisterschaft in Potsdam leben für ihn vor allem auch von Publikum. Ruder-Olympiasiegerin Katrin Boron drückte Kuske ebenso die Daumen wie zahlreiche andere Potsdamer. „Ich bin wirklich sehr oft gegrüßt worden.“

Peter Rieger freute es hingegen vor allem, dass die Meisterschaft immer mehr auf mehr internationales Interesse stoße. Während die Tschechen schon seit jeher den Wettkampf auf der Brandenburger bereichern, fanden diesmal auch Polen und Niederländer den Weg in die Landeshauptstadt – gingen jedoch ohne Medaillen aus. Von den Großen des deutschen Bobsports ließen sich jedoch auch diesmal wieder keine weiteren Athleten blicken. Und das, so Rieger, sei bedauerlich.

Henner Mallwitz

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