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Neues Domizil. Die Wissenschaftler vor dem Neubau der Forschungsstation.

© AWI

Homepage: Putin baut Polarforschern neue Station AWI-Forscher beziehen Neubau im Lena-Delta

Potsdamer Permafrostforscher des Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung (AWI) beginnen derzeit mit der Arbeit in der neuen Forschungsstation im russischen Lena-Delta. Ihr Bau war vom russischen Staatsoberhaupt Wladimir Putin in Auftrag gegeben worden, nachdem dieser 2010 die alte Station besucht hatte.

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Potsdamer Permafrostforscher des Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung (AWI) beginnen derzeit mit der Arbeit in der neuen Forschungsstation im russischen Lena-Delta. Ihr Bau war vom russischen Staatsoberhaupt Wladimir Putin in Auftrag gegeben worden, nachdem dieser 2010 die alte Station besucht hatte. Putin war damals beeindruckt von den Arbeiten des deutsch-russischen Forscherteams und hatte versprochen, die Arbeitsbedingungen durch den Bau einer neuen Station zu verbessern. Die Verantwortung für den Betrieb und die Versorgung des Neubaus trägt die Sibirische Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften – ein langjähriger Partner des AWI.

Der imposante Neubau ersetzt seit Anfang Mai die alte deutsch-russische Station aus dem Jahr 1998. In ihr hatten Wissenschaftler nur im kurzen sibirischen Sommer arbeiten können. Die AWI-Forscher unternehmen derzeit eine mehrwöchige Frühjahrsexpedition ins Lena-Delta. Dabei untersuchen sie in der Tundra das Zusammenspiel von Atmosphäre, Schneedecke und dem gefrorenen Erdboden.

Der Frühling in der Tundra gehört für die Forscher noch immer zu den großen Unbekannten. Im April und Mai klettern die Temperaturen über die Null-Grad-Marke, das Eis auf den Seen und Tümpeln bricht auf und die Schneedecke beginnt zu schmelzen. Schmelzwasser sickert nun in den Boden und verteilt auf diese Weise Wärme und Stoffe. „Es kommt also zu engen Wechselwirkungen zwischen der Atmosphäre, der Schneedecke und dem darunterliegenden Permafrostboden“, erklärt Moritz Langer von der Potsdamer Forschungsstelle des AWI. „Wer hier jedoch auf wen in welchem Maße einwirkt, konnten wir bisher nicht untersuchen, weil unsere alte Forschungsstation auf der Insel Samoylov zu klein war.“ Sie konnte nur von Juli bis September betrieben werden. Die neue Station biete nun so viel Platz, dass kein Forscher mehr im Zelt schlafen muss. Genaue Untersuchungen der Schnee- und Eisschmelze sind so möglich geworden. Die AWI-Forscher beobachten seit nunmehr 15 Jahren die Veränderungen des Permafrostbodens in der russischen Tundra.

Die neue russische Forschungsstation bietet den Forschern nicht nur ausreichend Labor- und Schlafplätze, sondern verfügt auch über einen Besprechungsraum, eine leistungsfähige Internetverbindung, mehrere Maschinen, mit denen Bodenproben auch aus großer Tiefe genommen werden können, sowie über einen kleinen Technik- und Fuhrpark. Kix

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