Links und rechts der Langen Brücke: Pyrrhussieg?
Links und rechts der Langen Brücke Michael Erbach über das ungewisse Schicksal der Villa Kellermann am Heiligen See Nun ist die Villa Kellermann unter den Hammer gekommen. Wenn die Nassauische Sparkasse als Hauptgläubiger des früheren Besitzers Johannes Rey dem gestern unterbreiteten Gebot von Hans-Joachim Sander und Ehefrau zustimmt und auch die beiden anderen gestrigen Grundstückskäufe Gültigkeit erlangen, dürfte das düstere Kapitel Rey am Griebnitzsee endgültig der Vergangenheit angehören.
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Links und rechts der Langen Brücke Michael Erbach über das ungewisse Schicksal der Villa Kellermann am Heiligen See Nun ist die Villa Kellermann unter den Hammer gekommen. Wenn die Nassauische Sparkasse als Hauptgläubiger des früheren Besitzers Johannes Rey dem gestern unterbreiteten Gebot von Hans-Joachim Sander und Ehefrau zustimmt und auch die beiden anderen gestrigen Grundstückskäufe Gültigkeit erlangen, dürfte das düstere Kapitel Rey am Griebnitzsee endgültig der Vergangenheit angehören. Mit Millionensummen, zumeist von Banken geborgt, hatte sich der Oberurseler wie beim Monopoly insgesamt fünf Grundstücke samt Gebäude unter den Nagel gerissen – allein auf dem Grundstück der Villa Kellermann lastete bis gestern eine Grundschuld von über acht Millionen Euro. Unseriös, ja kriminell wurde da gehandelt, zum Schaden der Bausubstanz, zum Schaden von Existenzen - nicht nur beim Grundstück Mangerstraße 34-35, um das am meisten gerungen wurde. Rey schaffte es alle Mieter der Villa Kellermann zu vergraulen, bis auf Maximilian Dreier. Allein dessen Durchhaltevermögen – ja am Ende waren es auch Stolz und Trotz – ist es zu verdanken, dass sich Potsdamer und Gäste der Stadt bis heute in der Villa und auf dem Grundstück frei bewegen können. Mit der Zwangsverwaltung wird sich einiges verändern. Das Gebäude bedarf dringend der Sanierung, um die Schäden aus der Zeit von Rey wieder gut zu machen. Ob allerdings der Traum von Dreier, sein italienisches Nobelrestaurant weiterführen und weiterhin Kulturveranstaltungen anbieten zu können, in Erfüllung geht, ist völlig ungewiss. Es wäre bitter, wenn Maximilian Dreier als Lohn für seinen Sieg über Rey das Gelände verlassen müsste. Schade wäre es auch für die Stadt Potsdam, wenn Sander die Tore des über die Stadtgrenzen bekannten Grundstücks endgültig schließen sollte. Das Bangen um die Villa Kellermann geht weiter.
Michael Erbach
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