Sport: Querelen vor dem ersten Gong
Der Ablauf der Box-Bundesligasaison 2006/07 ist noch unklar
Stand:
Als ob die Querelen um den Austritt mehrerer Boxer vor einigen Wochen bei Motor Babelsberg nicht gereicht hätten, gibt es nun vor Beginn der neuen Bundesligasaison auch arge Probleme mit dem geplanten Verlauf der Wettkämpfe. Denn an die normale Runde mit Hin- und Rückkampf sollen sich nach Meinung des Deutschen Box-Verbandes (DBV) auch noch Halbfinals und Finals mit Hin- und Rückkämpfen anschließen. „Nach dieser Rechnung müsste man mindestens in einem Fall viermal gegen den selben Gegner boxen“, sagt Ralph Mantau, Manager und Trainer Motor Babelsbergs. „Und das ist weder für uns noch für die Zuschauer attraktiv.“
Seiner Meinung nach sollte die erste mit der zweiten Liga zusammengelegt und somit in zwei Staffeln geboxt werden. Was durchaus Sinn machen würde, da in der ersten Bundesliga mit Velbert, Berlin, Hamm und Gotha ebenso vier Teams gemeldet haben wie in der zweiten mit Babelsberg, Seelze, Wismar und dem Oberliga-Aufsteiger Heidelberg. Die Überlegungen der Babelsberger gingen sogar soweit, die Auswärtskämpfe der Hinrunde nur mit sechs Athleten zu bestreiten, zu Hause aber das volle Aufgebot in den Ring zu schicken. So könnte man auf den vierten Platz spekulieren. Womöglich ein Vorteil, da der Erstplatzierte seinen letzten Kampf auswärts bestreiten muss.
Inzwischen hat sich Erstligist Hertha BSC in einem Brief an den DBV-Vizepräsidenten Alexander Masur, an den Liga-Obmann Hans- Werner Stryak sowie an alle Ligavereine gewandt. Darin steht, dass die Liga in dieser Form nicht durchzuführen ist. Die erste und zweite sollte in zwei Staffeln zusammen gelegt und die Meisterschaft zwischen den jeweils Ersten ausgeboxt werden. Sollte sich die Ligakommission nicht positiv dazu äußern, werde Hertha sein Team zurückziehen. Die erste Liga könnte mit dann nur noch drei Teams nicht mehr antreten.
Inzwischen hat sich auch Bundesligist Hamm auf die Seite der Berliner geschlagen, und Zweitliga-Aufsteiger Heidelberg ist ebenfalls für die sinnvollere Lösung. „Fünf Teams gegen drei – da sollte der Fall klar sein“, meint Mantau. Ob dies von oberer Stelle jedoch auch so gesehen wird, entscheidet sich Ende der Woche. Am Rande der Deutschen Meisterschaften im bayerischen Straubing wird es am Freitag zur Ligasitzung kommen, und dann soll auch über das heikle Thema beraten werden.
Die vorläufigen Planungen sind von der Entscheidung indes nicht betroffen, da es nur über die ab April nächsten Jahres anstehenden Play offs Meinungsverschiedenheiten gibt. Und so steht dem Start in die nächste Saison der 2. Bundesliga nichts im Wege. Die Babelsberger starten zum Auftakt mit einem Auswärtskampf: Am 2. oder 3. Dezember müssen sie beim BSK Seelze antreten. Der erste Heimkampf findet dann am 9. Dezember wie gewohnt im Toyota-Autohaus an der Großbeerenstraße statt.
Zuvor jedoch steigt mit Jörg Rosomkiewicz ein Motor-Boxer bei den Deutschen Meisterschaften in den Ring. Der Mittelgewichtler fährt in bester Form nach Straubing: In den vergangenen Tagen bereitete er sich ausgiebig in Litauen vor. Bei Vidas Bruzas, dem Coach des Motor- Schwergewichts Vitalijus Subacius, ging er durch eine harte Schule. „Zwei Trainingseinheiten am Tag und zum Schluss ein großes Abschlusssparring – das hatte es in sich“, sagt der 30-Jährige. In Bayern strebt er gut vorbreitet nun eine Medaille an.
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