Sport: „Rachegelüste haben wir nicht“
Braunschweigs Trainer Benno Möhlmann über das Sonntag-Spiel in Babelsberg
Stand:
Zum ersten Regionalliga-Heimspiel dieses Jahres erwartet der SV Babelsberg 03 am Sonntag mit Eintracht Braunschweig einen namhaften Gast, der seit dieser Saison von Benno Möhlmann trainiert wird.
Wie sicher sind Sie sich, mit Eintracht am Sonntag in Babelsberg zu gewinnen, Herr Möhlmann?
Ich bin nicht einmal sicher, dass ich in einer halben Stunde noch lebe, deshalb ist diese Frage für mich nicht zu beantworten. Aber ich bin mir sicher, dass unsere Mannschaft gut vorbereitet ist und dass wir unser Möglichstes geben, um am Sonntag den optimalen Erfolg zu holen.
Betrachtet man die Tabelle, ist Braunschweig als 13. gegenüber dem Tabellen-16. Babelsberg leicht favorisiert. Oder?
Ich glaube, dass Babelsberg auch noch eine Chance sieht, in den einstelligen Tabellenbereich zu kommen, und deshalb gegen uns ein gutes Spiel abliefern wird. Einen Favoriten sehe ich nicht.
Sitzt der Stachel der 1:0-Heimniederlage im Hinspiel gegen den SVB noch tief?
Wir haben das noch in Erinnerung, aber die Enttäuschung ist eher über uns selbst groß, weil wir damals schlecht gespielt und fehlerhaft agiert haben. Irgendwelche Rachegelüste gegenüber Babelsberg haben wir nicht. Es war ja Babelsbergs legitimes Ziel, bei uns zu gewinnen.
Braunschweig fehlen derzeit sechs Punkte zum Minimalziel Platz zehn
Uns fehlen nicht nur sechs, sondern noch insgesamt 30 Punkte in der Rückserie. Und die wollen wir noch holen.
Sie mussten in der Hinrunde viel Schelte einstecken, weil Eintracht nicht die von der Öffentlichkeit erhoffte Rolle in der Regionalliga spielen konnte. Sie sehen also noch Licht am Ende des Tunnels?
Ja. Wir sind mittlerweile eine Mannschaft geworden. Wir haben Teamgeist entwickelt, und das ist die Basis, um erfolgreich sein zu können. In den nächsten 16 Spielen sind wir nun gefordert, das auch umzusetzen. Und ich bin zuversichtlich, dass wir die noch nötigen Punkte für die Qualifikation zur dritten Liga noch holen.
In der Winterpause haben Sie Valentin Nastase und Fabian Bröcker für die Abwehr sowie Dennis Kruppke und Dominick Kumbela für den Angriff geholt. Sind sie Wunderwaffen für die Aufholjagd?
Nein, aber sie sind von ihren spielerischen Fähigkeiten her Verstärkungen für unsere Mannschaft. Wobei speziell Nastase und Kumbela noch konditionellen Nachholbedarf haben. Wenn dieser Rückstand aufgeholt ist, sind sie sehr gute Spieler für die Regionalliga.
Eintracht hat in Testspielen am Samstag gegen den Chemnitzer FC aus der NOFV- Oberliga Süd mit 3:1 und am Dienstag dieser Woche gegen den Süd-Regionalliga- Zwölften Sportfreunde Siegen mit 2:0 gewonnen. Hat sich Ihr Stürmer Andre Schembri dabei mit einem Tor gegen Chemnitz und beiden Toren gegen Siegen schon für die Partie bei Nulldrei eingeschossen?
Ich denke, dass wir alle nach einer guten Vorbereitung am Sonntag ein gutes Spiel gegen Babelsberg abliefern, nicht nur Schembri. Wir freuen uns jedenfalls alle, dass es wieder los geht.
Bisher absolvierte Ihr Team in diesem Jahr nur Testspiele. Ist es ein Nachteil für Eintracht, ausgerechnet beim Wiederanpfiff der Meisterschaft spielfrei gewesen zu sein?
Ach, ich bin Pragmatiker. Ich nehme die Dinge so, wie sie sind, und versuche, das Beste daraus zu machen. Statt eines Punktspiels am Wochenende hatten wir die beiden besagten Testspiele, so dass wir diese Pause zumindest von der Belastung her aufgefangen haben.
Können Sie am Sonntag Ihre Bestbesetzung auf den Babelsberger Rasen schicken?
Wir haben mit Holger Wehlage und Torsten Oehrl zwei langzeitverletzte Stammspieler, auch Sreto Ristic wird noch nicht wieder spielen können. Ansonsten stehen mir nach momentanem Stand alle Spieler zur Verfügung.
Wann haben Sie den SVB letztmals beobachtet?
Am vergangenen Freitagabend beim 0:0 in Wolfsburg.
Und welche Erkenntnisse haben Sie über Ihren Sonntag-Gegner gewonnen?
In der Regionalliga sind die Unterschiede zwischen den Mannschaften nicht so groß. Babelsberg hat sich in der Ordnung sehr gut verschoben und speziell in der ersten Halbzeit einige gefährliche Konter fahren können. Die Mannschaft wird sich gegen uns noch steigern, das wissen wir. Aber wir haben auch unser Ziel und werden alles dafür tun.
Das Interview führte Michael Meyer.
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