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Landeshauptstadt: Rad-Verbote für die Insel Neues Leitsystem soll Spaziergänger schützen
Innenstadt - Radler, die über die Freundschaftsinsel fahren wollen, dürfen künftig nur noch auf einem eigens dafür ausgeschilderten Weg fahren. Am Montag stellte Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) vor Ort ein dafür entwickeltes Fahrradleitsystem vor.
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Innenstadt - Radler, die über die Freundschaftsinsel fahren wollen, dürfen künftig nur noch auf einem eigens dafür ausgeschilderten Weg fahren. Am Montag stellte Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) vor Ort ein dafür entwickeltes Fahrradleitsystem vor. Dafür wurden auf der gesamten Insel 32 Schilder im A4-Format aufgestellt – sie zeigen an, wo Radfahrer noch in die Pedale treten dürfen. Ziel der Maßnahme sei es, den Radverkehr auf eine einzelne Route zu konzentrieren und so die übrigen Bereiche der Insel für Spaziergänger und sonstige Erholungssuchende freizuhalten.
In den vergangenen Jahren habe der Fahrradverkehr auf der Freundschaftsinsel zugenommen, sagte Klipp zur Begründung. In der Folge hätten vor Ort tätige Gärtner und andere Mitarbeiter der Stadtverwaltung beobachtet, dass es vermehrt Konflikte zwischen Spaziergängern und Radfahrern und Beinahe-Unfälle gegeben habe. Unter anderem befinden sich mehrere Seniorenheime in der näheren Umgebung, deren Bewohner häufig über die Insel flanieren. Um weitere Konflikte mit Radlern zu vermeiden, habe man sich in Anlehnung an die Beschilderung für Radwege in den Potsdamer Parks der Schlösserstiftung dafür entschieden, ein ähnliches System auf der Freundschaftsinsel einzuführen, sagte Klipp. Anders als bei der Schlösserstiftung setze man bei Zuwiderhandlungen zunächst aber nicht auf Parkwächter, hieß es weiter – zunächst solle mit einfacher Überzeugungskraft für die Nutzung des neuen Radwegs geworben werden, so der Dezernent.
Die nun ausgewiesene Fahrradstrecke führt von der Langen Brücke bis zur Brücke über die Neue Fahrt in Richtung Burgstraße. „Wir sind optimistisch, dass wir nach einer Eingewöhnungsphase den erhofften Effekt erzielen und ein gefahrloses Nebeneinander von Radfahrern und Spaziergängern ermöglichen“, so Klipp. Leicht verstimmt reagierte er einzig auf die Tatsache, dass auch das beliebte Inselcafé nicht mehr direkt mit dem Fahrrad angesteuert werden darf – rund 50 Meter vorher endet der Radweg.
Zugleich machte Klipp deutlich, dass die Zahl der Radler über die Insel in den nächsten Jahren noch weiter steigen könnte – wenn die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) der Stadt eine neue Fußgängerbrücke vom Hauptbahnhof zur Insel bauen sollte. Diese Idee war im Frühjahr öffentlich bekannt geworden. Grund ist der Bau des neuen ILB-Hauptquartiers neben dem Bahnhof. Kritiker befürchten, dass durch den zusätzlichen Verkehr die Qualität des Gartendenkmals leiden könnte, auch drohten Einschränkungen für die Schifffahrt auf der Neuen Fahrt. Klipp sagte, er stehe den Plänen verhalten optimistisch gegenüber: „Es wird darauf ankommen, wie die Brücke gestaltet ist.“ Der aktuelle Stand des Projekts werde demnächst den Stadtverordneten mitgeteilt, so Klipp. HK
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