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Will Farbe bekennen. Architekt Peter Kulka hat neue Ideen.

© Ralf Hirschberger/dpa

Potsdams neuer Landtag: Radikalkurs für roten Adler beendet

Landtagsarchitekt Kulka arbeitet an Kompromiss

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Innenstadt - Im Streit um den weißen Adler im Plenarsaal des Landtags bahnt sich zwischen dem Landtagspräsidium und dem Architekten Peter Kulka ein Kompromiss an. Der 76-Jährige will bis Mai neue Gestaltungsvorschläge für den Plenarsaal vorlegen. Darauf verständigten sich beide Seiten bei einem Treffen am Montag in Potsdam. „Mit der Farbe verschieben sich die Maßstäbe. Wir müssen vielleicht die Größe des Wappens verändern oder ihn woanders platzieren“, erklärte Kulka nach der Sitzung. Auch aus der Landtagsverwaltung hieß es, man wolle keinen Rechtsstreit über Urheberrechtsverletzungen mit Kulka provozieren und ihn nicht verprellen. Das Machtwort von Landtagspräsident Gunter Fritsch, am Mittwoch eine Entscheidung fällen zu wollen, sei jetzt vom Tisch, sagte Linke-Fraktionschefin Margitta Mächtig. Lediglich die CDU-Vertreter haben aus Protest die Präsidiumssitzung verlassen.

Direkt über dem Rednerpult sei allerdings nur weiß denkbar, sagte Kulka. Möglich ist demnach auch, dass der weiße Adler komplett abgehängt wird. „Ich denke noch mal nach, brauche noch mal Zeit“, sagte er den PNN. Den weißen Adler einfach rot zu streichen, lehnt er weiter strikt ab. Dies würde die Proportionen und die Gesamtgestaltung des Saals stören. Wichtig sei, dass der „Raum nicht kaputtgeht“, sagte Kulka. „Wenn wir den Adler kleiner machen, dann könnte ich mir auch Rot vorstellen. Ich muss das aber alles noch austesten“, sagte er. In die hinterste Ecke soll der rote Adler aber nicht verbannt werden. „Das würde die Brandenburger ja wieder auf die Palme bringen und ich will den Leuten nicht den roten Adler nehmen.“

Ein möglicher Kompriss zeichnete sich am Montag bereits ab. Am Rednerpult könnte ein roter Adler samt Schriftzug „Landtag Brandenburg“ angebracht werden. Zudem gehören drei Fahnen – darunter eine Brandenburger – auf das Podest. Ob der weiße Adler dann abgenommen wird oder hängen bleibt, ist noch nicht ausgemacht. Im Mai soll auf einer Präsidiumssitzung über Kulkas neue Vorschläge entschieden werden. Auch Kulka zeigte sich zufrieden: „Bisher wurde nur über mich und nicht mit mir gesprochen.“ Der Kompromiss sei viel besser. „Ich hasse Prozesse. Die bringen nichts als Abfindungen, aber mir geht es nicht um Geld“, sagte Kulka. axf, dpa

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