Landeshauptstadt: Radler zur Kasse gebeten
Polizeikontrollen auf der Humboldtbrücke – Radfahrer fühlen sich schikaniert
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Polizeikontrollen auf der Humboldtbrücke – Radfahrer fühlen sich schikaniert Polizeikontrollen auf der Humboldtbrücke erregen derzeit die Gemüter der Potsdamer Fahrradfahrer. „Bereits seit zehn Jahren benutze ich auf dem Weg von der Arbeit in der Berliner Vorstadt nach Babelsberg unbehelligt den stadteinwärts gerichteten Fahrradweg. Doch diesmal glaubte ich, meinen Augen nicht zu trauen“, erzählt ein verärgerter Leser den PNN. „Drei Fahrrad-Polizisten hielten alle Fahrradfahrer – so auch mich – an, um sie darauf hinzuweisen, dass sie den Radweg in die falsche Richtung benutzten.“ Bei der nächsten Kontrolle sollte das Delikt mit 15 Euro Verwarngeld zu Buche schlagen. Die Fahrradwege auf der Humboldtbrücke dürfen gemäß Straßenverkehrsordnung nur in je eine Richtung befahren werden, erklärte Angelika Christen, Sprecherin der Potsdamer Polizei. Drei Polizeikontrollen seien bereits durchgeführt worden. Die Beamten hätten immer wieder Verkehrssünder wegen Befahren des Radweges auf der falschen Straßenseite anhalten müssen. Die betroffenen Radfahrer, so auch der PNN-Leser, haben für die Kontrollen jedoch wenig Verständnis. Sie beklagen zwei Probleme. Erstens: Der Fahrradweg in Richtung Babelsberg führe am Zentrum Ost ins Nichts. Ein Schild weise zwar auf die veränderte Verkehrsführung hin. Ein weiteres Hinweisschild leite den Fahrradweg an dieser Stelle um. Die Radler aber könnten bei dieser Umleitung nicht durchgängig einen ausgeschilderten Radweg benutzen, während auf der anderen Seite die Verbindung von der Humboldtbrücke über die Straße am Babelsberger Park nach Alt Nowawes die sicherste und angenehmste Verbindung von Potsdam nach Babelsberg darstelle, so die Radfahrer. Und zweitens: Möchten die Radler vom Zentrum Ost in die Innenstadt fahren, dürfen diese den Weg jedoch nicht befahren. Sie müssen auf die andere Seite der Nuthestraße wechseln, um dann die Havel auf der richtigen Straßenseite der Humboldtbrücke zu überqueren. Weiterhin stoßen die Kontrollen auf Unmut, weil die Wege breit genug seien und es wenig Verkehr auf Rad- und Fußwegen gebe. „Zwei kleine Schilder mit zwei entgegen gesetzten Pfeilen und alles wäre geregelt“, die Freigabe der Radwege für den Verkehr in beide Richtungen – so einfach sei die Lösung nach Meinung der Radfahrer. Der Stadtverwaltung sind die Probleme bekannt. Ihr lägen mehrere Anfragen von Bürgern vor. Der Sachverhalt müsse jetzt geprüft und das Ergebnis abgewartet werden, so Rita Haack, Sprecherin der Stadtverwaltung Potsdam. Die nächste Kontrolle auf der Humboldtbrücke ist für die kommende Woche angekündigt. Bei dieser Gelegenheit möchte die Polizei über Fehlverhalten und Gefahren aufklären sowie Vorschläge zur weiteren Verkehrsplanung und zur Lösung des Problems mit den Radfahrern besprechen. Auch Ideen von Bürgern sollen zur Diskussion stehen, sagte Angelika Christen. Die Radfahrer hingegen sehen Brennpunkte an anderen Stellen: Auf der Langen Brücke und in der Babelsberger Straße wären, ihrer Ansicht nach, Kontrollen nötiger.
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